Viscom muss Vertrauen zurückgewinnen
In der vergangenen Woche hat Viscom eine Gewinnwarnung publiziert. 2024 sollen Auftragseingang und Zielumsatz bei jeweils 80 Millionen Euro bis 95 Millionen Euro liegen. Bisher ging man von 100 Millionen Euro bis 110 Millionen Euro aus. Das EBIT vor Sondereffekten wird nach der neuen Ankündigung leicht im roten Bereich liegen. Laut alter Prognose rechnete man mit +3,0 Millionen Euro bis +8,0 Millionen Euro.
Das Marktumfeld sei schwierig, fest eingeplante Aufträge haben sich verschoben. Auch dürfte es im zweiten Halbjahr weitere Schwächen geben. Insgesamt merkt Viscom eine Investitionszurückhaltung. In Hannover wird die Gesellschaft die Kurzarbeit fortsetzen. Auch soll es Verhandlungen mit dem Betriebsrat geben. Hier deuten sich möglicherweise Entlassungen an, um die Kosten zu reduzieren.
Die Analysten von Pareto Securities sind von der Gewinnwarnung nicht überrascht, einzig der Zeitpunkt gilt als erstaunlich, hatte man doch mit einer Erholung im zweiten Halbjahr gerechnet. Viscom muss nun an seinen Strukturen arbeiten, die für höhere Kapazitäten ausgelegt sind.
Die Analysten bestätigen die Kaufempfehlung für die Aktien von Viscom (WKN: 784686, ISIN: DE0007846867, Chart, News). Das Kursziel stand bisher bei 13,20 Euro. In der neuen Studie sinkt es auf 8,50 Euro ab.
Durch die jüngsten Entwicklungen hat Viscom bei Investoren vermutlich einiges Vertrauen verspielt. Dieses muss nun wieder aufgebaut werden.
Die Aktien von Viscom gewinnen 0,2 Prozent auf 4,68 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie rund 54 Prozent nachgegeben.