Börse am Morgen: U.a. mit CTS Eventim, NVIDIA, Wohnungsbau, Euro - Nord LB
![Börsen-Ausblick und Marktbericht. Bild und Copyright: Phongphan / shutterstock.com.](https://www.4investors.de/bilder1200/medienpool/shutterstock/finance3.jpg)
Die deutsche Wirtschaft legt im Mai zu. Der Einkaufsmanagerindex Composite PMI stieg um 1,6 auf 52,2 Punkte, wohingegen Ökonomen im Schnitt lediglich 51,0 Zähler erwarteten. Der Index für den Service-Sektor legte um 0,7 Punkte auf 53,9 Zähler zu. Derjenige für den Industrie-Sektor blieb mit 45,4 Punkten (+2,9) zwar weiterhin unter der Expansionsschwelle von 50, kletterte aber ebenfalls stärker als erwartet (Reuters: 43,1). Auch in der Eurozone legt die Wirtschaft zu. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex stieg um 0,6 auf 52,3 Punkte.
Die deutschen Exporte in Nicht-EU-Staaten sind im April gegenüber März nach vorläufigen Angaben kalender- und saisonbereinigt um 3,7% auf EUR 62 1 Mrd. gestiegen. Gegenüber Vorjahr belief sich der Anstieg auf 4,4%. Unbereinigt ergab sich y/y ein Plus von 17,5%. Wichtigste Handelspartner waren die USA (EUR 14,6 Mrd.; y/y +22,3%) vor China (EUR 8,8 Mrd.; y/y +13,2%) und dem Vereinigten Königreich (EUR 7,3 Mrd.; y/y +31,3%).
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 294.400 Wohnungen fertiggestellt. Dies waren 0,3% oder 900 Wohnungen weniger als 2022. Deutlich stärker gab die Zahl der Baugenehmigungen nach, sie fiel um 26,7% auf 259.600 und signalisieret einen Rückgang der Fertigstellungen im laufenden Jahr.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verfügten von den 255.000 landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland im Jahr 2023 65.100 Betriebe oder 26% über Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. 61.200 Betriebe (94%) nutzten Photovoltaikanlagen, 9.500 (15%) Biogasanlagen, 3.600 (5%) Windkraft, 3.300 (5%) Solarthermie und 700 (1%) Wasserkraft zur Energiegewinnung.
Tagesausblick
Nach den bereits veröffentlichten Zahlen zur Entwicklung der Konsumentenpreise in Japan wird heute noch auf die Angaben zum französischen Insee Unternehmensvertrauen und auf die Daten zu den Auftragseingängen für langlebige Gütern aus den USA zu achten sein.
Zudem sprechen noch Notenbanker aus den USA und aus Euroland. So äußert sich Christopher Waller z. B. anlässlich einer Konferenz der Notenbank Islands zum Konzept des natürlichen Zinses. Diese Anmerkungen könnten schon dabei helfen, einen besseren Eindruck zu erhalten, wie restriktiv die US-Geldpolitik momentan nach Auffassung der Fed ausgerichtet ist – und welchen Spielraum es daher für perspektivisch geringere Kapitalmarktzinsen in den USA theoretisch geben könnte. Man sollte von diesem Vortrag aber wohl auch nicht zu viel erwarten; das Konzept des natürlichen Zinses – und vor allem auch seine konkrete empirische Schätzung – sorgt nun nämlich schon seit Jahrhunderten für Streit unter den Ökonomen. Warum sollte es Waller ausgerechnet heute gelingen, diesen Gordischen Knoten zu durchschlagen?
Renten- und Aktienmärkte
Sowohl an den europäischen als auch amerikanischen Rentenmärkten drückten positive Stimmungsdaten (s.o.) auf die Kurse.
Die starken Zahlen und die optimistische Prognose von NVIDIA (s.u.), die am Mittwochabend nach Börsenschluss in den USA veröffentlicht wurden, sorgten gestern international zunächst für einen freundlichen Aktienhandel. Am Nachmittag wurde die Wall Street aber von Inflationssorgen belastet. DAX +0,06%; MDAX +0,18%; TecDAX -0,06%; Dow Jones -1,53%; S&P 500 -0,74%; Nasdaq Comp. -0,39%.
Unternehmen
Der US-Chipriese NVIDIA, dessen Quartalszahlen mit Spannung erwartet wurden, übertraf mit Ergebnis und Ausblick abermals die Erwartungen. Im abgeschlossenen Quartal belief sich der Konzernumsatz auf USD 26,04 Mrd. Dies entsprach einem Plus von 262% gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Nettogewinn schoss um rund 600% auf knapp USD 14,9 Mrd. nach oben. Der Aktienkurs sprang erstmals über die Marke von USD 1.000.
Der Ticketing- und Live Entertainment-Konzern CTS Eventim setzte sein Wachstum in Q1 2024 fort. Der Umsatz stieg y/y um 11,6% auf EUR 408,7 Mio., das Adjusted EBITDA sogar um 36,3% auf EUR 92,2 Mio. Gleichzeitig konnten mehrere wichtige Aufträge für bedeutende zukünftige Großveranstaltungen abgeschlossen werden. Die Titel kletterten auf ein neues Allzeithoch. Boeing hat Investoren auf einen negativen Free Cashflow in 2024 vorbereitet. Die Aktie rutschte rund 5% ab.
Devisen und Rohstoffe
Während der EUR zunächst von positiven Stimmungsdaten aus Europa profitierte, drehte sich das Bild am Nachmittag. Jetzt profitierte der USD von ebensolchen aus den USA.
Bei den Ölpreisen kam es zu Gewinnmitnahmen.
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