Smartbroker: Erfolgreiche Finanzierungsrunde soll neue Kunden bringen
Am 10. Mai hat die Smartbroker Holding eine Kapitalerhöhung angekündigt. Das Bezugsrecht der Altaktionäre wurde dabei ausgeschlossen. Bis zu 1,1 Millionen neue Aktien wollten die Berliner ausgeben. Damit soll das raschere Wachstum des Online-Brokers Smartbroker+ finanziert werden.
Eine Woche später kommt die Vollzugsmeldung. Alle angebotenen Aktien werden zu je 6,95 Euro platziert. Im Vorfeld des Bookbuilding-Verfahrens war ein maximaler Preis von 7,20 Euro genannt worden.
Großaktionär und CEO Andre Kolbinger hat bei der Finanzierungsrunde 659.834 Papiere erworben. Er hatte im Vorfeld angekündigt, Aktien im Volumen von bis zu 5 Millionen Euro zu zeichnen. Letztlich erwirbt er Papiere im Wert von 4,59 Millionen Euro.
Auf der Frühjahrskonferenz des Equity Forums in Frankfurt erläutert Kolbinger vor Investoren diese Ankündigung. Er wolle sich nicht verwässern lassen. Vor der Kapitalerhöhung hielt er mit seiner Familie 55 Prozent aller Aktien.
Die weiteren rund 440.000 Aktien sind an andere Investoren gegangen. Durch die Kapitalerhöhung kommen brutto 7,645 Millionen Euro in die Kasse der Smartbroker Holding, vielen noch als wallstreet:online bekannt.
Werbung für den Smartbroker+ soll massiv ausgebaut werden
Auf der Frühjahrskonferenz hat Kolbinger in dieser Woche viele Gespräche mit potenziellen Investoren geführt. Während seiner gut besuchten Präsentation hat er erläutert, wie er das frische Geld einsetzen will. So sollen die Marketingmaßnahmen für den Online-Broker ab dem zweiten Halbjahr gesteigert werden, um den Kundenstamm deutlich zu erhöhen. Dabei setzt Kolbinger auf Online-Werbung. Auf TV-Spots oder Fußball-Sponsoring will er verzichten. Die Werbung wird vermutlich nicht sofort zum Erfolg führen. Bis zu vier Monate kann es dauern, bis man wirklich messbare Erfolge sieht. Dann soll es aber rund gehen.
In den kommenden Jahren sollen so jährlich 100.000 neue Kunden für den Broker geworben werden. So soll der Smartbroker+ in die Profitabilität geführt werden. Bis 2027 will Kolbinger fast 700.000 Kunden haben. Im Vergleich zu den für 2024 angepeilten 208.000 Kunden wäre dies ein großer Schritt.
Wenig überraschend findet Kolbinger während seiner Präsentation viele lobende Worte für den Smartbroker+. Dieser sei sehr modern, man habe einen niedrigen Preis und inzwischen eine hohe Entwicklungsgeschwindigkeit. Im dritten Quartal soll der Kryptohandel über den Broker möglich werden, dann soll es auch eine Ausweitung der OTC Partner geben.
Die eigenen Finanzportale, z.b. wallstreet:online, finanznachrichten oder ariva, sind bei all dem hilfreich für die Markenbildung des noch relativ jungen Brokers. Man kann mit ihnen eine breite Zielgruppe abdecken. Kolbinger zeigt sich zudem optimistisch, dass der Markt weiter wächst und sich immer mehr Menschen für Aktien interessieren.
Für das laufende Jahr peilt die Smartbroker Holding einen Umsatz von 50 Millionen Euro bis 55 Millionen Euro an. 2023 waren es 46,3 Millionen Euro. Das EBITDA vor Neukundenkosten soll von 1 Million Euro auf bis zu 9 Millionen Euro ansteigen. Nach den Neukundenkosten wäre man mit einem EBITDA von 3 Millionen Euro zufrieden. 2027 sieht der Firmengründer die Werte bei 94 Millionen Euro bzw. 15 Millionen Euro. Die Ziellatte für 2030 beträgt 147 Millionen Euro bzw. 51 Millionen Euro.
Die Aktien der Smartbroker Holding (WKN: A2GS60, ISIN: DE000A2GS609, Chart, News) gewinnen 2,9 Prozent auf 7,20 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie rund 25 Prozent verloren.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Smartbroker Holding AG.