Schott Pharma bestätigt IPO-Pläne - Alleinaktionärin will Anteile reduzieren
Spekulationen um den Börsengang von Schott Pharma gibt es schon länger, nun aber könnte die „heiße Phase” anstehen. Wollte man im Juni die Spekulationen noch nicht kommentieren, so kündigt das Unternehmen am Mittwoch einen Börsengang im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse noch im Jahr 2023 an. Dies sei allerdings „abhängig vom Kapitalmarktumfeld”, so Schott Pharma in der Mitteilung.
Konkrete Daten zum Börsengang werden nicht mitgeteilt. Das Bankenkonsortium steht aber bereits fest: „Als Joint Global Coordinators agieren BNP Paribas, BofA Securities und Deutsche Bank. Als Joint Bookrunners sind Citigroup und Jefferies mandatiert, sowie Commerzbank und LBBW als Co-Lead Manager”, heißt es am Mittwoch vonseiten des Mainzer Unternehmens.
Alleinaktionär wird Aktien beim IPO platzieren
Eine Kapitalerhöhung wird den bisherigen Plänen zufolge mit dem Börsengang am Frankfurter Aktienmarkt wohl nicht verbunden sein. Sämtliche zur Platzierung anstehenden Aktien sollen von der Schott Glaswerke Beteiligungs- und Export GmbH kommen, der zurzeit alleinigen Gesellschafterin von Schott Pharma, die wiederum zu 100 Prozent der Carl Zeiss-Stiftung gehört. Schott wolle allerdings Mehrheitsaktionärin bleiben.
Wie viele Aktien platziert werden sollen ist aktuell noch nicht bekannt. Von dem Sprung an die Börse erwartet Schott Pharma allerdings einen besseren Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten. Die Muttergesellschaft selbst wolle ihre Wachstums- und Nachhaltigkeitsstrategie beschleunigen, so das Unternehmen.
„Der Markt für injizierbare Medikamente ist äußerst attraktiv, und wir sind hervorragend positioniert. Mit unseren High-Value-Lösungen stellen wir sicher, dass Patient:innen auf der ganzen Welt lebenswichtige Medikamente sicher und einfach erhalten können”, sagt Andreas Reisse, CEO von Schott Pharma. In dem Markt werde bis 2026 ein Wachstum von jährlich 9 Prozent erwartet. Schott Pharma stellt unter anderem Glasspritzen und -karpulen her.
Schott Pharma will mittelfristig den Umsatz pro Jahr um 10 Prozent ausbauen und eine EBITDA-Marge im unteren 30-Prozent-Bereich erzielen. Für die ersten neun Monate 2023 berichtet das Unternehmen einen Umsatzanstieg um 8,4 Prozent auf 670 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge wird mit 28 Prozent beziffert, das EBITDA steigt um 9,3 Prozent auf 187,4 Millionen Euro. Aktuell beschäftigt Schott Pharma rund 4.700 Menschen.