Softline: Aktionären droht Totalverlust
Sanierungen gemäß StaRUG kommen bei Unternehmen offenbar in Mode - bekannt wurde das Gesetz vor allem durch Leoni. Bei der finanziell angeschlagenen Helma Eigenheimbau könnte die gesetzlichen Bestimmungen ebenfalls eine Rolle spielen - und nun auch bei der Softline AG, deren Aktionären der Totalverlust droht.
Die Börse quittierte die Sanierungs-Ankündigung der Gesellschaft in dieser Woche bereits mit einem drastischen Kursverlust. Doch auch die 0,65 Euro, die am Freitag noch gezahlt wurde, sind komplett gefährdet.
„Nach vorläufigen Erwägungen muss damit gerechnet werden, dass eine solche Restrukturierung auch wesentliche Änderungen im Eigenkapital umfassen kann, insbesondere auch eine Kapitalherabsetzung (auf Null) und die Zufuhr neuen Eigenkapitals sowie auch eine Beendigung der Einbeziehung der Aktien der Softline AG in den Freiverkehr der Börse München“, kündigt Softline an - trifft man eine solche Entscheidung, würde dies die aktuellen Aktionäre komplett aus der Gesellschaft drängen, so wie bei Leoni.
Vor dieser Perspektive verblasst die Meldung, dass Softline-Großaktionärin NOVENTIQ Holdings plc - dem analog zu Pierer bei Leoni wahrscheinlich einzigen Profiteur einer StaRUG-basierten Sanierung bei Softline - dem Unternehmen 2,7 Millionen Euro Kredit zur Verfügung stellen wird. Damit könne man den operativen Geschäftsbetrieb ohne Beeinträchtigungen weiter führen, so das Leipziger Unternehmen, das nun mit Unterstützung externer Berater ein Konzept für die Sanierung erstellen will. Am Ende dieser Sanierung könnten aktuelle Softline-Aktien wertlos werden.