MHP Hotel: Die Krise ist vorbei
Im Portfolio von MHP Hotel befinden sich derzeit neun Hotels in der DACH-Region. 2024 sollen zwei weitere Luxushotels in München und Hamburg das Portfolio erweitern. Die Verträge sind bereits unterschrieben. Entsprechend rechnet MHP-CFO Ralf Selke auch für 2024 mit einem Umsatzsprung.
Soll der Umsatz 2022 bei 105 Millionen Euro liegen, kann er 2024 auf 180 Millionen Euro bis 200 Millionen Euro ansteigen. Dabei sind die Auswirkungen der Fußball-EM in Deutschland noch gar nicht berücksichtigt. Dieses Event kann bei Luxushotels für weitere Impulse sorgen. Für das laufende Jahr hofft Selke auf einen Umsatz von 150 Millionen Euro bis 160 Millionen Euro, wenn alles gut läuft. Das Mindestziel liegt bei 135 Millionen Euro.
Nachfrage zieht deutlich an
Diese Zuversicht hängt auch mit der neuen Reisefreude nach der Pandemie zusammen. Die Auslastungen der Hotels werden immer besser, die Anfragen nach Gruppenreisen und Konferenzen mehren sich wieder. Auch dies trägt zum Optimismus des Finanzchefs bei. Aus seiner Sicht ist die Corona-Krise vorbei.
Mit den beiden Neueröffnungen ist das Wachstumsinteresse von MHP aber längst noch nicht beendet, man will weitere Häuser eröffnen. Hier habe man einige Eisen im Feuer, so der Vorstand. Bisher ist der Hotelbetreiber stark mit Marriott und Hilton verbandelt, dazu kommt die Eigenmarke Mooons. Künftig kann aber noch eine weitere Hotelkette das Portfolio bereichern. Offenbar laufen Verhandlungen, mehr kann und will Selke auf einem Roundtable von Alster Research aber nicht sagen. Geographisch will MHP bei den Neueröffnungen zunächst weiter in der DACH-Region bleiben. Ein Ausflug ins benachbarte Ausland wird jedoch für die Zukunft alles andere als ausgeschlossen.
Die früher kommunizierte Planung, in jedem Jahr ein oder zwei neue Mooons zu eröffnen, hat man ein wenig nach hinten verschoben. Einerseits wolle man aus den Erfahrungen des Wiener Mooons lernen, andererseits habe man nur begrenzte Kapazitäten. Zudem müsse man, so Selke, auch gute Häuser finden, die zum Mooons werden können. Man will sich nicht übernehmen, daher werden die Mooons-Ambitionen etwas gedrosselt.
Streubesitz ist zu klein
Notiert sind die 43,25 Millionen Aktien von MHP im m:access der Börse München. Der Streubesitz liegt bei rund 17 Prozent. Daran will der Vorstand arbeiten, um die MHP-Aktie (WKN: A3E5C2, ISIN: DE000A3E5C24, Chart, News) für weitere Investoren attraktiv zu machen. Ob dazu eine Kapitalerhöhung erfolgen wird, ist unklar. Derzeit braucht MHP nicht unbedingt frisches Geld. Anders könnte dies aussehen, wenn man „in Steine investieren“ will, also wenn man auch das Hotelgebäude ins Eigentum übernehmen will.
Enttäuschend sind die Äußerungen von Selke für Dividendenjäger. Für 2022 und 2023 schließt der Vorstand eine Ausschüttung aus. Man will das Geld lieber in das weitere Wachstum investieren. Ob 2024 eine Dividende möglich sein könnte, hängt davon ab, wie sich MHP entwickelt.
Beim aktuellen Kurs von 1,24 Euro kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 53,6 Millionen Euro. Analysten sehen jedoch deutlich höhere Kursziele. Die Experten von SMC errechnen ein Kursziel von 4,00 Euro mit dem Rating „speculative buy“. Eine aktuelle Studie der Analysten von Alster Research bewertet die Hotel-Aktie mit „kaufen“. Das Kursziel sehen die Experten bei 3,54 Euro. Aus ihrer Sicht ist die Aktie attraktiv bewertet.