Brain Biotech meldet Neunmonatszahlen: Pharvaris-Projektstopp macht Analysten Sorgen
Brain Biotech meldet Zahlen für die ersten neun Monate im Geschäftsjahr 2021/2022 und bestätigt zudem die Prognose für das Jahr. Man erwartet einen Umsatz von 50 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA solle leicht positiv ausfallen. Allerdings sind in dieser Prognose Brain Biotechs anhaltend hohe Investitionen in die firmeneigene CRISPR-Genom-Editing-Plattform weiterhin nicht berücksichtigt.
„Wir werden unser Konzernportfolio weiter entwickeln und unser operatives Geschäft auf dem Weg zu solider Profitabilität stärken”, sagt Brain-CEO Adriaan Moelker mit Blick auf die geopolitischen, inflations- und lieferkettenbedingten Risiken.
Den Umsatz für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres 2021/2022 beziffert die Gesellschaft mit 36 Millionen Euro nach 27,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Auf bereinigter Basis wurde der EBITDA-Verlust von 2,2 Millionen Euro auf 0,2 Millionen Euro verringert. Ausgewiesen wird ein EBITDA-Verlust von 1,4 Millionen Euro gegenüber 2,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich erhöht sich der Neunmonatsverlust von 2,9 Millionen Euro auf 6,2 Millionen Euro. Das Minus beim operativen Cashflow verringert sich von 3 Millionen Euro auf 1 Millionen Euro.
„Nach der Zahlung des Kaufpreises für die Akquisition von Breatec B.V., laufenden Investitionen in den Ausbau der Fermentationskapazitäten bei Biocatalysts Ltd. und einer Serie-B-Finanzierung bei SolasCure Ltd. belief sich die Cash-Position am Ende des 9M-Zeitraums auf nach wie vor solide 13,3 Millionen Euro”, so Brain Biotech. Ende September des vergangenen Jahres lag man bei 24,5 Millionen Euro.
Die Analysten bei Baader Helvea Equity Research bleiben nach den Zahlen bei ihrer Kaufempfehlung für die Aktien von Brain Biotech (WKN: 520394, ISIN: DE0005203947, Chart, News), die am Montagvormittag bei 6,84 Euro notieren und 1,72 Prozent an wert verlieren. Baader erwartet hohes Kurspotenzial für den Titel, das Kursziel sehen die Analysten bei 20,50 Euro. Das geringer als in den Vorquartalen ausgefallene Wachstum sei partiell erwartet worden, so die Experten. Hintergrund ist unter anderem die Inbetriebnahme eines neuen Fermenters.
Allerdings machen sich die Analysten Sorgen über Entwicklungen in den USA, die die Zahlen von Brain Biotech negativ überschatten könnten. Hintergrund ist zum einen, dass ein Kunde des Unternehmens ein Projekt nach erfolglos verlaufenen Verbrauchertests gestoppt habe. Auf den Wert der Pipeline von Brain Biotech habe dieses Projekt aber keinen großen Einfluss. Hinzu komme der vorläufige Stopp der klinischen Studien des Phavaris-Projekts in den USA durch die FDA, an dem aus der Brain-Gruppe die AnalytiCon Discovery GmbH beteiligt ist. Den Wert des Projekts beziffern die Analysten in ihrem Modell auf 2,50 Euro je Brain-Aktie. Man hoffe, dass der Studien-Stopp bald überwunden werden könnte.