BioNTech: Zahlen schwächer als erwartet - Aktie deutlich im Minus
Mit einem Gewinn je BioNTech Aktie von 6,45 Euro (6,87 Dollar) im zweiten Quartal verpasst das Biotech-Unternehmen die Ergebniserwartungen der Analysten. Die Konsensschätzung der Analysten lag bei 7,20 Dollar je Anteilschein der Mainzer Gesellschaft. Auch der Umsatz liegt mit 3,2 Milliarden Euro unter den Erwartungen der Analysten, Für das erste Halbjahr 2022 meldet BioNTech damit einen Umsatz von 9,6 Milliarden Euro sowie einen Gewinn von 5,4 Milliarden Euro. Je BioNTech Aktie entspricht dies einem Überschuss von 20,69 Euro bzw. 18,92 Dollar.
Im zweiten Quartal des vergangenen Jahres hatte BioNTech 5,3 Milliarden Euro Umsatz erzielt sowie einen Gewinn von 10,77 Euro je Anteilschein erwirtschaftet.
Per Ende Juni verfügte BioNTech über liquide Mittel von mehr als 9,3 Milliarden Euro. Nach einer Zahlung von Pfizer aus der Kooperation beim COVID-19 Impfstoff, die kurz nach dem Stichtag für den Halbjahresbericht einging, verfügte BioNTech nach eigenen Angaben vom Montag per 15. Juli über knapp 14,9 Milliarden Euro an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten.
Das bisherige Aktienrückkaufprogramm wurde per Ende Juni nur in Höhe von rund 287 Millionen Euro ausgenutzt. Insgesamt wird der Rückkauf bis zu 1,5 Milliarden Dollar bzw. maximal 24,6 Millionen Aktien umfassen und über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren in mehreren Tranchen durchgeführt. Zusätzliche Aktienrückkäufe kündigt die Gesellschaft heute nicht an, was an der Börse ebenfalls für Enttäuschung sorgen könnte.
Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt die Gesellschaft: Mit dem mRNA-basierten COVID-19 Impfstoff Comirnaty will man einen Umsatz zwischen 13 Milliarden Euro und 17 Milliarden Euro erzielen. Die Gesellschaft will zwischen 1,4 Milliarden Euro und 1,5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Für Investitionen ist eine Summe zwischen 450 Millionen Euro und 550 Millionen Euro vorgesehen, ebenso für Vertriebs-, allgemeine und Verwaltungskosten.
Unsere COVID-19-Produktpipeline umfasst variantenangepasste Impfstoffkandidaten sowie Impfstoffkandidaten der nächsten Generation, die auf einen längeren und breiteren Schutz abzielen“, so Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von BioNTech. „Wir erwarten wegen unserer Fortschritte rund um die variantenangepassten COVID-19-Impfstoffkandidaten, vorbehaltlich einer behördlichen Genehmigung, einen Anstieg der Nachfrage in unseren Schlüsselmärkten im vierten Quartal”, sagt Jens Holstein, CFO von BioNTech.
„Wir werden auch im Jahr 2022 und darüber hinaus stark in Forschung und Entwicklung investieren und konzentrieren uns weiterhin auf die Weiterentwicklung unserer Onkologie-Pipeline sowie auf den Ausbau unserer Führungsposition bei der Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen. Wir streben in den kommenden drei bis fünf Jahren die Markteinführung mehrerer innovativer Produkte an, um Krankheiten mit hohem medizinischem Bedarf adressieren zu können”, so Holstein weiter.
In der frühen US-Vorbörse verliert die BioNTech Aktie (WKN: A2PSR2, ISIN: US09075V1026, Chart, News) mehr als 9 Prozent an Wert auf 166,21 Dollar.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: BioNTech.