Steinhoff International: Netto-Verlust steigt, Lage bleibt schwierig
Von Steinhoff International wurden heute Zahlen für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2021/2022 per 31. März vorgelegt. Das Unternehmen, das sich nach einem milliardenschweren Bilanzskandal weiter in der Sanierung befindet, meldet zwar einen steigenden Umsatz, aber auch einen höheren Verlust unter dem Strich für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres.
Den Zeitraum schließt Steinhoff International mit einem Umsatzanstieg von 4,59 Milliarden Euro auf 5,15 Milliarden Euro ab. Operativ hat die Gesellschaft den Gewinn von 266 Millionen Euro auf 297 Millionen Euro gesteigert. Wegfallende Sondereffekte aus dem Vorjahreszeitraum sorgen allerdings für einen Verlustanstieg im fortgeführten Geschäft von 325 Millionen Euro auf 377 Millionen Euro. Inklusive der Verluste aus den nicht fortgeführten Aktivitäten ist das Halbjahresminus bei Steinhoff International von 356 Millionen Euro auf 413 Millionen Euro bzw. von 9,6 Cent je Steinhoff Aktie (WKN: A14XB9, ISIN: NL0011375019, Chart, News) auf 11,2 Cent gestiegen.
Der Netto-Cashflow aus den operativen Aktivitäten fällt mit einem Minus von 1,37 Milliarden Euro deutlich negativ aus und verschlechtert sich um 1,65 Milliarden Euro zum Vorjahreswert. Große Teile davon entfallen mit knapp 1,11 Milliarden Euro allerdings auf die Aufwendungen aus einem Vergleich in Zusammenhang mit den Schäden aus dem Bilanzskandal - wir berichteten. Aber auch der Mittelzufluss aus der Geschäftstätigkeit im ersten Halbjahr ist deutlich gefallen und liegt nur noch bei 118 Millionen Euro nach 577 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Steinhoff rechnet mit einem weiter schwierigen Umfeld in den Märkten. „Während Unsicherheiten in der globalen Lieferkette fortbestehen, scheinen sich die Transportkosten stabilisiert zu haben und könnten tendenziell sinken. Die steigenden Inflationsaussichten und steigende Zinssätze setzen sowohl Verbraucher und Unternehmen unter Druck”, so das Unternehmen zum Ausblick. Ein Fokus bleibe zudem die Umstrukturierung der Schulden und Finanzierungskosten, die das Unternehmen deutlich belasten.