Goldminen zeigen Stärke, trotz steigender Kosten - Commerzbank

Die Kurse von Goldminen sind, relativ zur Goldpreisentwicklung, langfristig schwach. Sie liegen noch deutlich unter dem Rekordstand von 2011. In den letzten Wochen zeigten sie aber relative Stärke, obwohl der Kostentrend steil nach oben geht. Im 4. Quartal 2021 lagen die Produktionskosten mit 1.129 $/Feinunze 20% über dem Niveau vom 4. Quartal 2019 (Quelle: Metals Focus). Die Kosten sind damit zwar ähnlich hoch wie 2011/12, aber wegen des gestiegenen Goldpreises lag die Brutto-Marge zuletzt bei deutlich über 700 $/Feinunze. 2011/2012 betrug sie nur ca. 600 $/Feinunze. Aus dieser Sicht sind Goldminen also günstig bewertet.
Aktien
LVMH, Umsatz 1. Quartal
Zum Auftakt in die verkürzte Osterwoche haben die europäischen Aktienmärkte einen verhaltenen Start hingelegt. Rezessionsängste, längere Lockdowns in China sowie steigende Zinsen haben für rückläufige Kurse gesorgt. Die Wall Street verfestigte am Nachmittag noch diesen Trend. Unter den relevanten Leitindizes war nur noch Frankreich behauptet (+0,1%), während die Niederlande (-1,4%) das Schlusslicht bildeten. Im deutschen Leitindex Dax 40 (-0,6%) lagen Bayer (+1,3%) und Münchener Rück (+1,1%) auf den vorderen Plätzen. Die größten Einbußen mussten Delivery Hero (-5,7%) und Zalando (-5,3%) hinnehmen. Im um 0,8% leichteren marktbreiteren MDAX belegten Aixtron nach einer Broker-Heraufstufung (+5,0%) und Rheinmetall (+4,0%) die vorderen Ränge. Die rote Laterne hielt Carl Zeiss Meditec (-8,6%). Im EuroStoxx 50 (- 0,5%) bilden Axa (+2,9%) und Vinci (+2,5%) die Top 2, während Adyen (-5,1%) den letzten Platz belegte. Insgesamt waren auf europäischer Sektorenebene, gemessen am Stoxx 600, Finanzwerte (+0,9%) und Immobilientitel (+0,5%) stärker gefragt. Versorger (-1,0%) und Zyklischer Konsum (-0,9%) waren die Tagesverlierer. Die US-Börsen starteten auch schwächer in die Woche. Der Dow Jones schloss 1,2% leichter, der marktbreite S&P 500 verlor 1,7% und der technologielastige Nasdaq 100 gab sogar 2,4% ab. Sämtliche Branchen (S&P 500) mussten Verluste verzeichnen. Energie verlor 2,8%, gefolgt von Gesundheitstiteln (-1,6%). Der Ölpreis gab aufgrund von Konjunktursorgen im Reich der Mitte nach und brachte Ölwerte wie z.B. Exxon Mobil (-3,4%) und Chevron (-2,6%) deutlich unter Druck. Asiens Börsen zeigten sich dementsprechend auch allesamt im negativen Terrain. Der Nikkei 225 schloss mit rd. 26.335 Punkten um 1,8% leichter.
Anleihen
Deutschland: ZEW-Index (Apr), 11:00 Uhr
Großbritannien: Arbeitsmarkt (Mrz), 08:00 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Mrz), 14:30 Uhr
Die Ölpreise fielen gestern kräftig, für die Marke Brent auf unter 97,50 US-Dollar. Grund dafür waren Spekulationen, dass die verhängten Corona-Lockdowns in großen chinesischen Großstädten zu einer deutlich sinkenden Nachfrage führt. Zudem setzt man offenbar darauf, dass ein Ölembargo der EU gegen Russland nicht zustande kommt. Einige EU-Länder befürworten zwar ein Ölembargo, Deutschland schließt sich einem solchen Schritt bisher aber nicht an. Die Rentenmärkte erlebten gestern aufgrund von weiter schwelenden Inflationsängsten einen weiteren „Ausverkauf“. So wird heute eine US-Inflationsrate von 8,4% J/J für März erwartet. Für US-Notenbank wird mit einer großen Zinserhöhung von 50 Basispunkte (Bp.) im Mai und Juni gerechnet. Zudem hat die Fed signalisiert, dass sie die von Wertpapierkäufen aufgeblähte Bilanz zügig reduzieren möchte. Am Donnerstag tagt die EZB, von der auch mit Zinserhöhungen noch in diesem Jahr gerechnet wird. Die Renditen von Staatsanleihen aller Laufzeiten stiegen gestern rasant an. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen legte um 11 Bp. auf 0,82% zu, den höchsten Stand seit 2015. Wegen des überraschend deutlichen Vorsprungs von Amtsinhaber Macron ggü. Le Pen bei den Präsidentschaftswahlen in Frankreich erhöhten sich dort die Renditen weniger als bei Bundesanleihen. Ein Sieg für die Europaskeptikerin Le Pen hätte große Folgen für die EU. Aber auch in der sogenannten EuroPeripherie gingen die Risikoaufschläge ggü. Bundesanleihen stark zurück. Es kamen Spekulationen auf ein neues EZB-Kriseninstrument auf, das im Falle eines sprunghaften Anstiegs der Renditen finanzschwacher Euro-Länder eingesetzt werden könnte.
Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!