Goldpreisanstieg nachhaltig? - Commerzbank

Die Ukrainekrise treibt den Goldpreis vor allem durch Terminmarktkäufe. Diese haben zwar deutlich angezogen, aber der Kaufüberhang war zumindest bis Dienstag vergangener Woche noch nicht hoch. Daten für diese Woche gibt es erst am Freitag. Aber es ist von einem weiter deutlich gestiegenen Kaufüberhang auszugehen. Die bis vor kurzem zurückhaltende Marktpositionierung ist ein Grund dafür, dass der Anstieg der Realzinsen im bisherigen Jahresverlauf den Goldpreis nicht belastet hat und der Goldpreis nun deutlich steigt. Solange die realen Renditen jedoch nicht wieder sinken, besteht das Risiko, dass der Goldpreisanstieg nicht nachhaltig ist.
Aktien
Munich Re, Jahreszahlen
Henkel, Puma, detaillierte Jahreszahlen
Hochtief, Jahreszahlen
Barclays, Danone, Iberdrola, Jahreszahlen
Rio Tinto, Jahreszahlen
eBay, Ergebnis Q4
Nach einem sehr volatilen Verlauf konnten sich die europäischen Aktienbörsen - trotz der klaren Zuspitzung der Lage in der Ukraine - am Dienstag zum Handelsschluss vergleichsweise gehalten präsentieren. Nachdem bereits am Montag die Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung der Krise einen Dämpfer erhalten und so für deutlichen Kursdruck gesorgt hatten, drückte die russische Anerkennung der Volksrepubliken Luhansk und Donezk den deutschen Leitindex zwischenzeitlich noch einmal um 2,5% und damit auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr. Dass der Dax 40 letztendlich fast unverändert schließen konnte, lag wesentlich an den Aktien von VW (VW Vz.: +7,8%) und Porsche (+11,3%). Hier beflügelte die Aussicht auf einen Börsengang der VW-Tochter Porsche. Dagegen rutschten die Titel von Fresenius (-8,4%) nach enttäuschenden Jahreszielen an das Ende des Auswahlindex. Auch im EuroStoxx 600 ragten Automobile (+1,0%) positiv heraus, während vor allem der Handel (-1,5%) schwächer tendierte. An der Wall Street waren die Leitindizes nach dem feiertagsbedingt langen Wochenende noch robust gestartet, doch dann nahm die Nervosität angesichts des sich abzeichnenden Einsatzes russischer Truppen in der Ostukraine wieder zu und sorgte für Kursdruck. Alle Branchen entwickelten sich schwächer. Insbesondere Gebrauchsgüter (-3,0%) standen im Fokus. Hier hatten die mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalszahlen des Branchenschwergewichts Home Depot (-8,9%) für Kursdruck gesorgt. Die asiatischen Börsen erholen sich heute Morgen leicht.
Anleihen
Deutschland: GfK-Konsumklima (März), 8:00 Uhr
Nach der Eskalation im Ukraine-Konflikt am Montagabend war gestern früh zum Handelsbeginn zunächst eine lehrbuchartige Flucht in sichere Häfen zu beobachten. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen gaben um mehr als 6 Basispunkte (BP) nach und notierten bei ca. +0,14%. Auch die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen weiteten sich deutlich aus. So erreichte der iTraxx Crossover-Index, der Kreditausfall-Swaps für europäische Hochzinsanleihen abbildet, mit 370 BP den höchsten Stand seit November 2020. Im Laufe des Tages wendete sich jedoch das Blatt und Anleger griffen bei Risikoanlagen teilweise wieder beherzt zu. Bundesanleihen wurden folglich abgestoßen, sodass die Renditen zwischenzeitlich auf über +0,27% anstiegen. Auch die Bonitätsaufschläge der besagten Unternehmensanleihen gingen wieder auf 345 BP zurück. Verantwortlich hierfür dürfte gewesen sein, dass Putin - nach Lesart des Marktes - zumindest vorerst nur nach den Regionen in der Ostukraine zu greifen scheint. Und auch die EU verhängte zwar in einer ersten Reaktion Sanktionen, jedoch sind diese bisher so gewählt, dass zwar ein konsequentes und einheitliches Vorgehen erkennbar ist, eine Weiterführung der diplomatischen Bemühungen jedoch nicht konterkariert werden. Zusätzlich positiv stimmte, dass an dem Treffen des russischen Außenministers Lawrow mit seinem US-Kollegen am morgigen Donnerstag festgehalten werden sollte (mittlerweile jedoch abgesagt). Die letzten beiden Handelstage könnten sich somit als Blaupause für die nächsten Wochen eignen. Diese sollten sich, getrieben von der weiteren Entwicklung, durch eine erhöhte Volatilität auszeichnen. Mit der Warnung des Nato-Generalsekretärs Jens Stoltenberg, dass Russland einen „groß angelegten Angriff“ auf die Ukraine plane, steht die nächste Bewährungsprobe für die Märkte möglicherweise bereits unmittelbar bevor.
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