Konsolidierungsphase des MSCI Korea-Index hält an - Commerzbank
Nachdem der MSCI Korea-Index im Jahr 2020 angetrieben durch eine globale IT-Hausse um satte 42,6% gestiegen war, setzte von Mitte Januar bis Ende September 2021 eine Konsolidierung ein. Von Januar bis Ende September 2021 büßte der MSCI Korea-Index 0,6% ein und wies damit gegenüber dem MSCI EM-Index (-3,1%) eine Outperformance auf. Diese Korrektur ist „gesund“ und steht im Einklang mit der zeitweisen Konsolidierung großer IT-Werte rund um den Globus. Zu ihnen gehört auch das Indexschwergewicht Samsung Electronics. Die Aktie verlor bis Ende September 2021 rd. 8% an Wert und spiegelt somit die verhaltene Entwicklung des Gesamtmarktes wider. Auf Basis des für das Jahr 2021 geschätzten Wachstums der Firmengewinne im dreistelligen Prozentbereich ergibt sich für Koreas Börse (KOSPI) ein KGV von 11,5, was – historisch gesehen – nicht mehr als günstig zu bezeichnen ist.
Eine mögliche Korrektur der Börse in Q4 2021 würde uns dann aber aller Voraussicht nach wieder veranlassen, positiver für den Aktienmarkt zu werden, sofern die globalen Wachstumsprognosen es zulassen. Unterstützend wirken sich v.a. starke Quartalszahlen sowie ein verbesserter Konjunkturausblick aus. Im ersten Quartal 2021 wuchs das BIP um 1,6% (Q/Q) und erreichte das Niveau von vor der Pandemie. Im zweiten Quartal 2021 kletterte das BIP ersten Berechnungen zufolge um 5,9% (J/J). Wachstumstreiber waren die Exporte (+23,6%) und der private Konsum (+3,6%, jeweils J/J). Für die kommenden Monate sehen die Aussichten hier weiter gut aus. Zum einen stützt das Fiskalpaket der Regierung im Umfang von 2% des BIP (verabschiedet im Juli 2021) sowie das steigende Impftempo gegen Covid-19. Für das laufende Jahr 2021 erhöhte die Notenbank ihre BIP-Prognose von 3% auf 4% (J/J), was nahe an der Konsensus-Prognose von 4,1% (J/J) liegt (2022e: 3%). Positiv ist nach wie vor auch die sehr robuste Nachfrage nach Halbleitern etc.
Anleihen
Spanien: Einkaufsmanagerindex (Sep), 09:15 Uhr
Italien: Einkaufsmanagerindex (Sep), 09:45 Uhr
Euroraum: Verbraucherpreise (Sep), 11:00 Uhr
USA: Ausgaben, private Haushalte (Aug), 14:30 Uhr
USA: ISM-Index Verarbeit. Gewerbe (Sep), 16:00 Uhr
Die Zahl der Arbeitslosen ist im August in Deutschland saisonbereinigt um 30.000 zurückgegangen. Der Rückgang lag im Rahmen der Erwartungen. Die Erholung am Arbeitsmarkt setzt sich trotz der Schwierigkeiten weiter fort. Im Vergleich zu der Situation vor der Pandemie fehlen aber noch 383.000 Arbeitsplätze und die Zahl Kurzarbeiter ist ebenfalls erhöht. Im September stiegen die deutschen Verbraucherpreise um 4,1% ggü. dem Vorjahr an. Wir hatten – wie die meisten Analysten – sogar einen noch stärkeren Anstieg der Inflation befürchtet. Ohne Energie und Nahrungsmittel lag die Inflation auf Basis der Länderergebnisse bei unverändert 2,8%. Zwar dürfte die Inflation mit Beginn des kommenden Jahres wieder fallen, da z.B. die Mehrwertsteuererhöhung aus den Daten herausfällt. Auf längere Sicht nehmen die Inflationsgefahren aber zu, sofern die Arbeitslosigkeit weiter sinkt, die EZB weiter Anleihen kauft und der Wiederaufbaufonds (Next Generation EU) für eine wachsende staatliche Nachfrage sorgt. Die Erstanträge auf Arbeitslosengeld sind in den USA mit 362.000 zwar leicht angestiegen, das niedrige Niveau spricht dennoch für einen soliden Anstieg der Beschäftigung im September. Das Problem ist derzeit nicht die Nachfrage nach Arbeitskräften – im Gegenteil, die Firmen haben Schwierigkeiten, die zehn Millionen offenen Stellen zu besetzen. Heute Nachmittag veröffentlicht das Institute for Supply Management die September-Ergebnisse für den ISM-Index. Die meisten Analysten erwarten einen leichten Anstieg. Die Finanzierung der US-Bundesbehörden ist bis zum 3. Dezember gesichert, da im Kongress ein Übergangsetat beschlossen wurde.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Nach einem verhalten freundlichen Start in den Tag ging es im Verlauf des Handels abwärts. Verantwortlich hierfür zeichneten mehrere Faktoren. Zum einen belasteten Inflationsdaten aus Deutschland. Zum ersten Mal seit knapp 28 Jahren kletterte die Inflationsrate im September auf Jahresbasis wieder über die Marke von vier Prozent. Auch in Frankreich zogen die Preise kräftig an. Das schürte sofort Ängste vor einer Kehrtwende der unverändert sehr expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Hinzu kamen vergleichsweise schwache Makrodaten aus den USA. Hier legten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wider Erwarten zu. Ein Mix aus einer sich abschwächenden Wirtschaft und steigenden Preisen ist sicherlich nicht das Traumszenario der Börsianer, weshalb sich hier einige Anleger vorsichtiger positionierten. In diesem Umfeld verlor der Dax 0,7%. Tagesgewinner im Dax war gestern die Aktie von Sartorius mit einem Aufschlag von 1,8%. Die Aktie von RWE gab als Tagesverlierer um 2,8% nach. Die Aktie von Air France-KLM (-7,5%) litt unter Spekulationen, wonach es möglicherweise noch in diesem Jahr eine weitere Kapitalerhöhung geben könnte. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern vor allem Rohstoffwerte gefragt, die um 2% klettern. Am Performanceende rangierten Werte aus dem Bereich Reise & Freizeit, die durchschnittlich um 2,2% nachgaben. Die Börsen in den USA tendierten unter anderem infolge fiskalischer Turbulenzen schwächer. Der Dow Jones-Index fiel um 1,6%. Alle Sektoren lagen im Minus, wobei der stärkste Kursdruck bei Industriewerten (-2,1%) zu finden war. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss ebenfalls schwächer. Der Nikkei 225-Index gab um 2,5% nach. In China wird ab heute für eine Woche der Nationalfeiertag begangen. Die Börse in Hongkong hat ebenfalls geschlossen.