Eterna: Ganz schlechte Nachricht für Anleihe-Investoren
In den vergangenen Wochen hat Eterna an der Finanzierung der Gesellschaft gearbeitet, nachdem man im Mai die Covenant-Regeln eines Schuldscheindarlehens gebrochen hat. Bei den dabei notwendigen Gläubigerversammlungen der Anleiheinvestoren gab es jedoch nie ein ausreichendes Quorum, daher sind die entsprechenden Bemühungen gescheitert.
Jetzt zieht der Hemdenhersteller die Reißleine. Man stellt einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG). So will man einen Restrukturierungsplan durchsetzen, der die finanzielle Sanierung der Holding ermöglichen soll.
Für die Gläubiger der bis 2024 laufenden Anleihe ist das keine gute Nachricht. Laut Plan soll es einen Schuldenschnitt bei der Anleihe geben, Anleihegläubiger sollen eine Abfindungsquote von 10 Prozent erhalten.
Eterna will den Plan zeitnah beim zuständigen Gericht einreichen, bis Mitte September soll er umgesetzt werden.
Laut Plan verzichtet die Gesellschafterin von Eterna auf Forderungen aus Darlehen über 32,3 Millionen Euro. Sie will zudem weiteres Eigenkapital zur Verfügung stellen, unter anderem um das operative Geschäft zu finanzieren.
Das Schuldscheindarlehen wird nicht gekündigt. Die Gläubiger dieses Darlehens wollen Eterna weiter als Finanzierungspartner unterstützen.
Henning Gerbaulet, geschäftsführender Gesellschafter von eterna, erklärt: „COVID-19 hat uns im vergangenen Jahr aus einer gesunden und vielversprechenden Unternehmenssituation mit profitablem Wachstum in diese schwierige Phase versetzt. Wir bedauern sehr, dass infolgedessen für alle Beteiligten nun Einschnitte unvermeidbar geworden sind, um für das Unternehmen wieder eine stabile Finanzierung der Holding herbeizuführen. Mit der Einleitung des gerichtlichen Sanierungsverfahrens wollen wir nun einen wesentlichen Schritt machen, um dies unter Einbeziehung der Gläubiger zu erreichen.“
Gerbaulet ergänzt: „Das operative Geschäft der ETERNA Mode GmbH wird von der Sanierung der Holding nicht beeinträchtigt sein. Somit können wir gleichzeitig unsere operativen Aktivitäten unverändert fortführen und an unseren strategischen Initiativen wie der Digitalisierung unseres Geschäfts arbeiten.“
Im ersten Halbjahr sinkt der Umsatz bei Eterna um 30,3 Prozent auf 28,5 Millionen Euro. Das EBITDA verschlechtert sich von 4,0 Millionen Euro auf -2,0 Millionen Euro.