Volkswagen - Analyst prognostiziert: 2022 auf dem Niveau von Tesla
Der Volkswagen-Konzern verlängert den Vertrag von Konzernchef Herbert Diess bis Oktober 2025, der 2023 ausgelaufen wäre. Vom Aufsichtsrat wurde dem neuen Vertrag bereits zugestimmt. Zudem wurde dem Gremium die neue Strategie des Autobauers vorgestellt, die Volkswagen mit Blick auf das Jahr 2030 langfristig weiterentwickeln soll. „Eine zentrale Rolle spielt dabei das autonome Fahren, das im Zusammenspiel mit anderen softwaregetriebenen Mobilitätsdiensten voraussichtlich zu einer Verdopplung des Automotive Marktes in den nächsten 10 Jahren führen wird”, so das Unternehmen. Der Konzern aus Wolfsburger wird die Einzelheiten allerdings erst am 13. Juli der Öffentlichkeit vorstellen.
In einer neuen Studie haben die Analysten der Nord LB ihr Kursziel für die DAX-notierte Vorzugsaktie von Volkswagen reduziert. Man sieht die Zielmarke nun bei 250 Euro, 30 Euro tiefer als zuvor. Die Kaufempfehlung wird beibehalten. Am Freitag war der Aktienkurs des Unternehmens im XETRA-Handel auf Schlusskursbasis um knapp 6 Prozent auf 212,35 Euro gestiegen.
Mit dem neuen Kursziel reagieren die Experten auf Volkswagens vorläufige Halbjahreszahlen, die ebenfalls am Freitag vorgelegt wurden. Nach vorläufigen Zahlen kommt der Autobauer auf ein operatives Ergebnis von rund 11 Milliarden Euro. Im Vorjahr meldete Volkswagen ein operatives Minus von 1,49 Milliarden Euro. Der ausgewiesene Netto-Cashflow im Automobilgeschäft liegt bei rund 10 Milliarden Euro. Im Vorjahr kam Volkswagen auf einen Netto-Cashflow in diesem Bereich von -4,8 Milliarden Euro. Zu den Auslieferungszahlen gibt es keine genauen Daten, sie erholen sich laut Volkswagen aber weiter stark. Die Halbleiterengpässe haben das erste Halbjahr nicht wirklich belastet. Hier fürchtet Volkswagen jedoch mit Problemen in der zweiten Jahreshälfte. Weitere Kennzahlen wird der Konzern am 29. Juli publizieren.
Das operative Quartal sei stark ausgefallen und die Verkaufszahlen normalisieren sich, was dem Konzern Auftrieb gebe, kommentiert die Nord LB das Zahlenwerk. Für 2021 wird ein operativer Rekordgewinn von mehr als 18 Milliarden Euro erwartet, auch danke Sparmaßnahmen. Insgesamt solle Volkswagen 10,0 Millionen bis 10,5 Millionen Fahrzeuge im laufenden Jahr absetzen, prognostizieren die Analysen. Bei den Auslieferungszahlen für Elektroautos könnte VW 2022 das Niveau von Tesla erreichen. Damit sei das Unternehmen bei der ersten Disruptionsstufe in der Auto-Branche vorne dabei. Schwieriger werde dies bei der zweiten Stufe, dem autonomen Fahren, so die Nord LB mit Blick auf Technologie-Konzerne, die hier mitmischen.
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