Corestate: Ein Warnzeichen
Mit Hilfe einer Kapitalerhöhung hat Corestate 74,6 Millionen Euro ins Unternehmen geholt. Man hat rund 4,2 Millionen Aktien zu je 17,82 Euro ausgegeben. Damit wird das Grundkapital um 19,5 Prozent erhöht. Mit dem frischen Geld sollen die kurzfristigen Schulden reduziert werden. Innerhalb der nächsten 24 Monaten sollen die Verbindlichkeiten weiter sinken.
Zum Ende des ersten Halbjahres lagen die kurzfristigen Verbindlichkeiten bei 58,9 Millionen Euro, die langfristigen Schulden standen bei 556,4 Millionen Euro. Die Analysten von FMR sind sich nicht sicher, ob der hohe Verschuldungsgrad rasch reduziert werden kann. Sie sehen Corestate nicht als finanziell stabil an. Die Fixkosten sind hoch, gleiches gilt für die Abhängigkeit von der Marktentwicklung.
Für die Experten ist die Kapitalerhöhung zugleich ein Warnzeichen. Obwohl Corestate die Dividende gestrichen hat, was 80 Millionen Euro einsparte, hat man kurz danach eine Finanzierungsrunde durchgezogen.
Die Analysten bleiben bei der Verkaufsempfehlung für die Aktien von Corestate. Das Kursziel sehen sie weiter bei 10,00 Euro.
Für 2020 rechnen sie mit einem Gewinn je Aktie von 0,20 Euro. 2021 sollen es 2,40 Euro sein. Die Dividende soll bei 0,10 Euro bzw. 0,70 Euro je Aktie liegen.
Die Aktien von Corestate gewinnen heute 1,1 Prozent auf 16,84 Euro. Der Kurs liegt somit klar über dem Kursziel der Analysten.