Medigene: MDG1011 wird zum wichtigsten Faktor für den Aktienkurs
Das Biotech-Unternehmen Medigene schließt die erste Jahreshälfte 2020 zwar mit einem Umsatzrückgang ab. Dieser ist aber auf einen 2,23 Millionen Euro schweren Sondereffekt aus dem Vorjahreszeitraum infolge einer Vereinbarung zwischen Medigene und Roivant/Cytovant zurückzuführen. Der Umsatz der Süddeutschen fällt von 5,62 Millionen Euro auf 3,67 Millionen Euro. Niedrigere Umsätze sowie leicht steigende Kosten im Bereich Forschung und Entwicklung haben beim operativen Ergebnis auf EBITDA-Basis zu einem von 8,53 Millionen Euro auf 11,33 Millionen Euro gestiegenen Verlust geführt. Unter dem Strich weist Medigene im Zwischenbericht zur Jahreshälfte 2020 einen Verlust von 12,53 Millionen Euro aus nach 9,61 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum Jahresende 2019 sanken die liquiden Mittel des Biotech-Unternehmens von 54,68 Millionen Euro auf 39,88 Millionen Euro.
„Mit dem Start unserer zweiten klinischen Studie mit der T-Zell-Rezeptor-Immuntherapie MDG1021 am Leiden University Medical Center haben wir einen weiteren Meilenstein erreicht. Trotz der besonderen Umstände durch die Coronavirus-Pandemie arbeitet das klinische Zentrum in den Niederlanden mit Hochdruck am Screening und der Rekrutierung von Patienten. Die Rekrutierung für unsere klinische Phase-I/II-Studie mit MDG1011 bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie oder myelodysplastischem Syndrom verläuft nach Plan. Auch im Rahmen unserer Vereinbarung zur strategischen Zusammenarbeit mit unserem asiatischen Partner Cytovant Sciences HK Ltd. sind wir weiter vorangekommen”, sagt Dolores Schendel, Vorstandsvorsitzende und Wissenschaftsvorstand von Medigene.
Die Prognose für 2020 wird vonseiten der Gesellschaft bestätigt. Medigene erwartet, das Jahr 2020 mit einem Umsatz zwischen 7 Millionen Euro und 9 Millionen Euro abzuschließen, während auf EBITDA-Basis ein Verlust zwischen 19 Millionen Euro und 27 Millionen Euro anfallen soll. Für die Investitionen im Bereich der Forschung und Entwicklung sind 24 Millionen Euro bis 29 Millionen Euro budgetiert.
In einer ersten Reaktion auf den Zwischenbericht zur Jahreshälfte 2020 von Medigene haben die Analysten von Baader Helvea Equity Research ihre Kaufempfehlung für Medigenes Aktien bestätigt. Das Kursziel wird weiterhin bei 6,10 Euro gesehen. Die Entwicklung sei im Rahmen der Erwartungen ausgefallen und das Projekt MDG1011 sei auf Kurs. Ergebnisse der klinischen Studie mit MDG1011 seien der wichtigste Faktor für Medigenes Aktienkurs. Zudem erwarten die Analysten Unterstützung für den Aktienkurs des Biotech-Unternehmens aus möglichen News im Zuge der Zusammenarbeit von Medigene mit Bluebird in den kommenden Monaten.