Deutsche Bank Aktie: Wehe, wenn diese Marke nicht hält

Am Morgen sah es für die Deutsche Bank Aktie noch besser aus: Nachdem der Konzern Quartalszahlen vorgelegt hatte, lagen die Indikationen für den Banktitel im Plus. Nicht unbedingt überraschend, fielen die Zahlen doch nicht so schlecht wie vom Analystenkonsens erwartet aus. Doch mittlerweile hat sich das Bild deutlich gewendet. Aktuell liegt die Deutsche Bank Aktie mit 4,24 Prozent im Minus bei 8,917 Euro, das Tagestief liegt nicht weit darunter bei 8,869 Euro.
Mit der Kursentwicklung einher geht ein charttechnisches Verkaufssignal. In den letzten Tagen hatte der Aktienkurs der Deutschen Bank um 9,34 Euro Stabilität gefunden. Eine leichte Erholungsbewegung wurde aber schon vor dem heutigen Tag wieder abverkauft, gestern rutschte das Papier dann auf bis zu 9,204 Euro ab und bestätigt letztlich heute das Verkaufssignal.
Nun steht wieder die starke und breite charttechnische Unterstützungszone oberhalb von 8,75/8,84 Euro im Blickpunkt. Bisher nicht ernsthaft getestet, ist diese als starker Support für die Deutsche Bank Aktie einzustufen. Schon im September 2016 endete hier die Baisse, eine Zwischenerholung auf 17,835 Euro wurde abverkauft und bei 8,755 Euro liegt das Mitte 2018 erreichte Baissetief. Entsprechend wäre ein stabiler Kursrückschlag unter diese Zone als sehr starkes charttechnisches Verkaufssignal für die Deutsche Bank Aktie einzustufen. Hält die Marke dagegen dem Druck stand, winken charttechnische Erholungschancen. Dies gilt insbesondere, wenn der Aktienkurs der Deutschen Bank im Anschluss diverse Hindernisse zwischen 10,60/10,63 Euro und 11,284 Euro überwinden kann.
Experten tun sich schwer mit positiver Einschätzung der Bankaktie
Erste Expertenreaktionen zu den Zahlen der Deutschen Bank liegen bereits vor: Die Commerzbank bleibt beim „Hold” mit einem Kursziel von 11 Euro für das Papier. Es sei schwer, die Deutsche Bank Aktie trotz einer niedrigen Bewertung positiver einzuschätzen, so die Analysten. Zwar komme der Konzern bei seiner Restrukturierung voran, verzeichne aber rascher sinkende Erträge.
Im dritten Quartal des laufenden Jahres ist der Gewinn bei der Deutschen Bank deutlich gefallen. Ausgewiesen wird ein Quartalsüberschuss von 229 Millionen Euro im Vergleich zu 649 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Vor Steuern meldet die Deutsche Bank einen Gewinnrückgang von 933 Millionen Euro auf 506 Millionen Euro. Beide Gewinnzahlen liegen damit aber noch über den Erwartungen der Analysten. Diese hatten vor Steuern einen Überschuss von 328 Millionen Euro und unter dem Strich von 153 Millionen Euro für das dritte Quartal erwartet.
Die Gesamterträge der Bank sind zurück gegangen. Erreicht wurde im dritten Quartal eine Summe von 6,175 Milliarden Euro nach 6,776 Milliarden Euro im dritten Quartal 2017. Zugleich fielen die zinsunabhängigen Aufwendungen von 5,66 Milliarden Euro auf 5,578 Milliarden Euro leicht. Für die harte Kernkapitalquote meldet das Unternehmen einen Anstieg auf 14 Prozent, vor allem weil die Deutsche Bank ihre risikogewichteten Aktiva verringern konnte.
Nun peilt der Bankkonzern schwarze Zahlen an: „Der Gewinn vor Steuern von 506 Millionen Euro ist ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltig profitablen Bank. Wir haben die Kosten im Griff und verfügen über das Kapital, um wieder wachsen zu können. Wir sind auf gutem Wege, das Gesamtjahr 2018 mit einem Gewinn abzuschließen – zum ersten Mal seit 2014”, sagt Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing zu den Zahlen. Ganz überraschend kommt das nicht, auch wenn der Bankkonzern sich damit erstmalig konkreter zum Ergebnisausblick für 2018 äußert. Sewing hatte im Vorfeld aber bereits Andeutungen gemacht.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Bank.