Raiffeisen: Ford, Valeo, China und Staatsanleihen im Blickpunkt
Die Erholungsrally bei „Risky Assets“ vom Freitag setzte sich heute Morgen in Asien weitgehend fort. In Japan wurde sie noch unterstützt durch bessere Wirtschaftsdaten – die Aufträge für Maschinen legten um +15 % p.m. (+8,4 % p.a.) zu, was auch für die Zinssitzung in Japan am Dienstag relevant sein dürfte (der Markt erwartet keine zusätzlichen Lockerungsschritte). Der weitere Wochenverlauf bringt beiderseits des Atlantiks wichtige Wirtschaftsdaten und eine US-Zinssitzung Mittwoch Abend. Heute stehen allerdings mit Ausnahme von Industrieproduktionsdaten aus der Eurozone (starker Monats- Rebound, wahrscheinlich sogar über Konsensus!) noch keine relevanten Wirtschaftsdaten auf dem Programm. EUR/USD und US-Treasury handeln heute Morgen praktisch unverändert zu ihrem Freitagsschluss, dementsprechend ist auch für den Bund-Future ein Handelsstart auf Freitagsniveau zu erwarten. Am Staatsanleihenmarkt emittiert heute Litauen. Fitch reduzierte das Rating für Finnland am Freitag von AAA auf AA+, das Land hat damit nur mehr von Moody’s die Top-Note AAA.
Aktienmärkte
Die wichtigsten US-Aktienindizes beendeten den letzten Tag der vergangenen Handelswoche mit einem deutlichen Plus. Der breit aufgestellte S&P 500 schloss bei 2022,19 Punkten und damit auf dem höchsten Schlussstand des Jahres. Dabei sorgten allen voran gute Vorgaben aus Europa und Asien auch jenseits des Atlantiks für positive Stimmung unter den Aktionären. Zu den größten Gewinnern zählten Titel aus dem Finanz- bzw. Energiesektor. Beim japanischen Aktienmarkt kam es zum Start der neuen Handelswoche ebenfalls zu starken Gewinnen. Neben den guten weltweiten Vorgaben punkteten vor allem die Maschinenaufträge für den Monat Jänner mit einem Plus auf Jahressicht von 8,4 % bei den Anlegern. So schloss der Nikkei 225 mit einem Plus von rund 1,7 %. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein positiver Handelsbeginn ab.
Credit
Die durch die EZB am Donnerstag ausgelöste Rallye an den EUR Credit-Märkten setzte sich am Freitag in ausgeprägter Form fort. So erreichten die Risikoprämien der EUR Non-Financial Benchmarkindizes Jahrestiefststände. Primärmarktseitig war es seitens der Emittenten eher ein ruhiger Tag – AP Moeller (zwei Tranchen in Summe EUR 1,5 Mrd., Baa1/BBB+), Valeo (EUR 600 Mio., Baa2/BBB, 10J, MS+110 BP) sowie Intesa Sanpaolo (Covered Bond, EUR 1,25 Mrd., 7J, MS+45 BP) platzierten EUR Anleihen. Die Orderbücher waren bei allen Emissionen mit 3,2x (Intesa Sanpaolo) bis 11,7x (Valeo) des begebenen Volumens deutlich gefüllt. Ratings: Unter anderen kam es am Freitag bei BNP Paribas (S&P Downgrade von A+ auf A, stabiler Ausblick), Ford (S&P Upgrade von BBB- auf BBB, stabiler Ausblick) sowie Oi (Fitch Downgrade von B auf CCC, negative Watch) zu Ratingaktionen. Angesichts der EZB Sitzung vergangenen Donnerstag rechnen wir im Verlauf dieser Woche mit weiteren Einengungen der Risikoprämien an den Credit-Märkten.
China
Die chinesischen Konjunkturdaten für die ersten beiden Monate des Jahres fielen gemischt aus. Die Industrieproduktion lag mit einem Plus von 5,4 % p.a. leicht unter den Erwartungen (+5,6 % p.a.), das Wachstum der Sachanlageinvestitionen mit +10,2 % p.a. deutlich drüber (9,3 % p.a.). Hier zeigte sich eine Erholung im Immobiliensektor. Schwach zeigten sich die Einzelhandelsumsätze mit einem Zuwachs von 10,2 % p.a., wobei die Konsensus-Schätzung von 11,0 % p.a. ausgegangen war. Rückläufigen Wachstum der Einzelhandelsumsätze zu Beginn des Jahres sind aber nicht ungewöhnlich, in vier von sechs Jahren seit 2010 wuchsen diese in den ersten beiden Monaten langsamer als im Dezember. Auch die Kreditdaten für Februar wurden veröffentlicht, die nach den starken Zuwächsen im Januar deutlich geringer ausfielen (Total Social Financing: RMB 780 Mrd., RMB-Kredite: RMB 727 Mrd.). Die chinesischen Verantwortlichen zeigen sich wenig beunruhigt, versicherten aber weitere Stützungsmaßnahmen für chinesische Aktien. Diese notieren heute sowohl am Festland wie auch in Hongkong deutlich im Plus.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Wachstum der Einzelhandelsumsätze im Januar wahrscheinlich unter 6 %
- RO: Unerwarteter Rückgang der Verbraucherpreise um 0,2 % in Februar
- RU: CPI p.a. verlangsamt sich weiter
- RS: Beruhigung der Inflation im Februar
- UA: Politische Krise und Machtkämpfe dauern an