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Euroboden: Es kann noch schlimmer kommen

25.07.2023 17:00 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Euroboden befindet sich in Problemen, die Immobilienmarkt-Krise hinterlässt tiefe Spuren. Bild und Copyright: Poring Studio / shutterstock.com.

Seit gestern ist offiziell bekannt, dass Euroboden massive Probleme hat. Die Gesellschaft will daher zwei bis 2024 und 2025 laufende Anleihen, die jeweils mit 5,5 Prozent verzinst sind, umstrukturieren. Die Papiere sollen jeweils drei Jahre länger laufen, mit einer Option auf weitere zwei Jahre. Die Verzinsung soll auf jährlich 2,5 Prozent sinken, nachdem man die anstehenden „großen“ Zinsen im Herbst bezahlt hat. Zudem sollen die neuen Zinsen erst am Ende der Laufzeit an die Gläubiger gehen. Über all das sollen die Investoren in wenigen Wochen abstimmen.

Am Nachmittag gab es einen einstündigen Investorencall, bei dem Euroboden-Geschäftsführer Martin Moll einerseits die Gründe für die notwendige Restrukturierung (verändertes Marktumfeld, steigende Zinsen, höhere Inflation, gestiegene Baukosten, verringerte Nachfrage) erläutert, zum anderen die Veränderungen bei den Anleihen noch einmal erklärt und in der Folge auf Fragen eingeht.

Dabei dürften einige Investoren aufhorchen. Moll macht den Gläubigern der Anleihen wenig Hoffnung, dass sie überhaupt ihren vollen Einsatz zurückerhalten werden, auch die Bedienung der kompletten Zinszahlungen dürfte schwierig werden. Explizit sagt er, dass die Anleihen vermutlich am Ende der neuen Laufzeit nicht vollständig zurückgezahlt werden können. Wenn der Markt nicht besser werde, könne Euroboden nur einen Teil der Forderungen bedienen. Es dürfte dann eine Abwicklung erforderlich werden, bei der Anleihegläubiger mit einem Teil der Forderungen ausfallen würden. Das Wort Insolvenz fällt dabei nicht.

Verbindlichkeiten im dreistelligen Millionenbereich

Die Bankdarlehen von Euroboden belaufen sich aktuell auf 240 Millionen Euro. Sie sind im Schnitt mit 5 Prozent bis 6 Prozent verzinst und durch Grundschulden besichert. Moll betont, dass man mit allen Banken gesprochen habe, sie seien über die aktuelle Situation informiert. In den kommenden Wochen will man mit den Bankhäusern in konkrete Gespräche eintreten.

Hinzu kommen an Verbindlichkeiten die Forderungen der Anleihegläubiger über rund 92 Millionen Euro. Dagegen stehen Stand Ende Juni 10,2 Millionen Euro liquide Mittel sowie verschiedene Projekte und Grundstücke, von denen man sich mittels Verkauf vollständig trennen will. Wie hoch der Wert der Projekte und Grundstücke tatsächlich ist, teilt Moll nicht mit.

Die Liquidität von Euroboden dürfte zunächst weiter sinken, so Moll. Da man aber plant, sich von Grundstücken zu trennen, was mehrere Jahre dauern kann, sollte sich die Liquiditätssituation aus seiner Sicht in den kommenden Quartalen wieder verbessern. Wie die weitere Zukunft von Euroboden aussehen wird, hängt vom Marktgeschehen und dem Willen der verschiedenen Gläubiger ab. Über das künftige Geschäftsmodell nach der Veräußerung der Assets herrscht hingegen Rätselraten.

Gläubiger müssen im August entscheiden

Es ist längst nicht sicher, dass die Gläubiger den Änderungswünschen der Gesellschaft bei den Abstimmungen folgen werden. Moll betont jedoch, dass aus Sicht von Euroboden eine Zustimmung der beste Weg sei. Sollten sich die Gläubiger dagegen entscheiden, müsse man Alternativen prüfen und diese dann dem Markt kommunizieren. Auch hier fällt das Wort Insolvenz nicht.

Die Anleihegläubigerversammlungen von Euroboden sollen am 22. August und am 23. August in München stattfinden.

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