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Wirecard: Machen Mastercard und Visa ernst? Wenn ja, bricht alles endgültig zusammen...

26.06.2020 10:32 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Wirecard droht nun auch der Verlust der Kreditkartenlizenzen von Mastercard und Visa. Das würde dem insolventen Unternehmen die Geschäftsgrundlage entziehen. Bild und Copyright: Wirecard.

Drei Lizenzen sind für Wirecards operatives Geschäft die tragenden Säulen: Zum einen Banklizenzen, sei es die eigene der BaFin für die Wirecard Bank AG (planet.boon) oder mitgenutzte Fremdlizenzen im skandalträchtigen Drittpartnergeschäft. Zum anderen die Lizenzen der Kreditkartenfirmen Mastercard und Visa, auf denen die Dienstleistungen des insolventen Unternehmens - unter anderem die Bereitstellung „virtueller Kreditkarten für Konsumenten und kartenbasierte Payment-Systeme für Händler - basieren. Gehalten werden die Lizenzen von der Wirecard Bank AG, für die es bis zum aktuellen Zeitpunkt keinen Insolvenzantrag gibt. Angesichts des Bilanz-Skandals bei Wirecard und der Insolvenz des Konzern-Mutterunternehmens erwägen die beiden US-Konzerne laut einem Bloomberg-Bericht dennoch, die Geschäftsbeziehungen zu Wirecard abzubrechen.

Mastercard und Visa sollen bereits einzelne Kunden von Wirecard über den möglichen Abbruch der Beziehungen zu Wirecard informiert haben, berichtet Bloomberg unter Berufung auf Personen, die nicht namentlich genannt werden wollen. Öffentlich bestätigt ist dies bisher weder von Mastercard noch von Visa. Beide Unternehmen beobachten die Situation nach eigenen Aussagen. Man wolle die Interessen der Konsumenten, Händler und Kunden schützen, so Visa, ebenso die Integrität des eigenen Zahlungssystems. Mastercard äußert sich ähnlich und kündigt an, alles zu tun was notwendig sei. Priorität habe, dass Kunden ihre Karten weiter nutzen können.

Sollten die Kreditkartenfirmen die Zusammenarbeit einstellen, wäre dem Geschäft von Wirecard die Basis entzogen - trotz weiterhin vorhandener Banklizenz, die BaFin hat der Wirecard Bank AG Unternehmen bisher lediglich einen Aufpasser zur Seite gestellt. Allerdings werden mögliche Insolvenzanträge für Wirecards Tochterunternehmen geprüft - um welche es sich dabei konkret handelt, hat der Konzern aus Aschheim bei München bisher nicht gemeldet.

Derweil rauscht die Wirecard Aktie heute weiter nach unten und erreicht am Freitagvormittag bei 1,9655 Euro ein neues Crash-Tief. Den gestrigen XETRA-Handel hatte das Unternehmen, das an der Börse nach aktuellem Stand weiter auf rund 255 Millionen Euro Börsenwert kommt, noch mit 3,533 Euro beendet nach einem zwischenzeitlichen Tagestief bei 2,50 Euro. Wirecards Aktienkurs dürfte angesichts der üblichen Insolvenz-Zockereien volatil bleiben. Mehr zu diesen Zockereien in unserem Wirecard-Bericht vom heutigen frühen Morgen - siehe unten!

Lesen Sie mehr zum Thema Wirecard im Bericht vom 26.06.2020

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