Wirecard: Neues Kursziel in Sicht – Hoher Abschlag kann entfallen

Die Verschiebung des KPMG-Berichts bei Wirecard hat heute viele Marktteilnehmer beschäftigt. Allgemein glaubt man, dass der Bericht keine negativen Überraschungen enthalten dürfte. Der Vorwurf der Bilanzmanipulation wäre damit vom Tisch.

Somit konzentrieren sich Analysten auf den am 30. April anstehenden Jahresbericht 2019 sowie auf die Prognose 2020. Das EBITDA soll 2019 um rund 40 Prozent ansteigen. Die Prognose der Gesellschaft liegt bei 765 Millionen Euro bis 815 Millionen Euro, der Konsens kommt auf 785 Millionen Euro.

Bei der Prognose für 2020 hat Wirecard im März noch betont, dass Corona kaum Auswirkungen haben dürfte. Die Probleme im Reisebereich werden demnach durch eine Stärke in anderen Sektoren kompensiert. Die EBITDA-Schätzung für das laufende Jahr liegt bei 1,0 Milliarden Euro bis 1,12 Milliarden Euro. Man darf gespannt sein, wie man sich dazu mit den neuen Zahlen äußern wird.

Bei Oddo BHF bleibt man etwas zurückhaltend. Hier steht die EBITDA-Schätzung für 2020 bei 1,009 Milliarden Euro und somit am unteren Ende der Prognosespanne.

Derzeit sprechen die Analysten eine Kaufempfehlung für die Aktien von Wirecard aus. Das Kursziel liegt bei 150,00 Euro. Wenn der Sonderbericht von KPMG keine besonderen Vorkommnisse zeigt, wollen die Experten einen Abschlag von 30 Prozent, den man derzeit aus diesem Grund beim Kursziel hat, entfernen. Dann läge das Kursziel der Experten bei 200,00 Euro.

Die Aktien von Wirecard gewinnen heute 11,4 Prozent auf 140,90 Euro. Der Markt geht offenbar davon aus, dass der Sonderbericht Wirecard entlasten wird.

Lesen Sie mehr zum Thema Wirecard im Bericht vom 23.04.2020

Wirecard: Kursverdoppelung bei der Aktie voraus?