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Wirecard Aktie: Immer wieder Drama... - Analyst fordert bessere Standards!

21.11.2019 08:02 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Bild und Copyright: Wirecard.

Die neue Runde im Duell „Wirecard gegen die Medien” brachte gestern wieder hohe Volatilität in den Aktienkurs des Unternehmens. Der Grund war ein Handelsblatt-Bericht, bei dem wieder einmal Wirecards Aktivitäten in Singapur in den Fokus gerückt wurden. Das restliche Spielchen lief wie gewohnt: Die Fintech-Aktie kam unter Druck, Wirecard dementierte den Bericht und am Ende des Tages konnte sich der Aktienkurs des DAX-Konzerns vom Tagestief bei 112,05 Euro deutlich erholen. Mit 117,25 Euro ging es aber immer noch mit 3,3 Prozent Minus aus dem Handel. Wer zudem auf den Intraday-Kursverlauf der Wirecard Aktie schaut, wird deutlich zwischen 117,70 Euro und 118,35 Euro den charttechnischen Widerstand erkennen, der gestern weitere Kurserholungen bei dem Papier blockierte.

Und so kamen zuvor unterschrittene charttechnische Unterstützungen - nun Widerstandsmarken für die Wirecard Aktie - gar nicht erst in den Blick. Die Marken erstrecken sich oberhalb von 119,05 Euro und stehen auch aktuell nicht im Fokus. Am Donnerstagmorgen notieren die aktuellen Indikationen für den Aktienkurs des Unternehmens aus Aschheim bei München bei 116,60/116,70 Euro. Nach einer dynamischen Fortsetzung der Kurserholung sieht das derzeit nicht aus. Neue Nachrichten von und zu Wirecard sind aktuell nicht zu sehen. Gestern gab es eine erste Analystenstimme zu den Bericht im „Handelsblatt”. Die Analysten der DZ Bank fordern von Wirecard, dass der DAX-Konzern seine Rechnungslegungsstandards überprüft und verbessert. Sie fordern zudem, dass Wirecard diesbezüglich für mehr Klarheit und Glaubwürdigkeit sorgen muss. Zuletzt machen die Experten deutlich, dass sie ihre Annahmen zu Wirecard überprüfen werden. Derzeit sprechen die Analysten eine Kaufempfehlung für die Aktien von Wirecard aus. Das Kursziel liegt in der alten Analyse bei 185,00 Euro.

Charttechnisch bleiben für die Wirecard Aktie die bekannten Marken im Blickpunkt. Zu nennen sind zum einen die Unterstützungen im Bereich um 110,10/111,00 Euro. Eine starke Supportzone wartet auf den Aktienkurs von Wirecard dann um 106,70/107,85 Euro. Ein Break hierunter würde das charttechnische Bild bei dem DAX-Wert massiv verschlechtern, steht derzeit aber angesichts der Kurse oberhalb von 116 Euro auch nicht direkt zur Debatte. Erste charttechnische Hürden unter anderem oberhalb von 119,05/119,50 Euro sind allerdings in der derzeitigen Situation auch nicht aktuell bedroht.

Wirecard hatte gestern vergleichsweise zu früheren ersten Statements deutlich auf die neuen Vorwürfe in der Presse reagiert. Man habe alle Berichtspflichten ordnungsgemäß eingehalten, so das Unternehmen. „Der Konzernabschluss nach IFRS ist nur für den Wirecard-Konzern bestimmt. Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat die Konzernabschlüsse und Konzernlageberichte für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen”, heißt es in einem Statement des DAX-notierten Konzerns zum „Handelsblatt”-Bericht. „Ungeachtet dessen wurde der lokale Einzelabschluss 2017 auf der Grundlage lokaler GAAP (SFRS) geprüft. Aufgrund der Einschränkungen durch die Untersuchung in Singapur (und nicht wie im Artikel fälschlicherweise durch Unregelmäßigkeiten vorgeschlagen) lagen teilweise keine Akten vor, was dazu führte, dass der lokale Auditor nicht in der Lage war, ein abschließendes Prüfungsurteil auf der Grundlage lokaler Rechnungslegungsstandards abzugeben. Die lokalen Abschlüsse wurden jedoch im Rahmen dieses Umfangs ordnungsgemäß geprüft”, so Wirecard weiter.

Den Angaben im Handelsblatt-Bericht zufolge verweigert der Wirtschaftsprüfer EY für Wirecards ohnehin umstrittene Tochtergesellschaft in Singapur das Testat für die Bilanz des Jahres 2017. Dabei beruft sich die Zeitung auf Dokumente der Finanzaufsicht des asiatischen Stadtstaates. Demnach können die Wirtschaftsprüfer von EY, früher Ernst & Young, „weder die Angemessenheit, Vollständigkeit und Richtigkeit des Jahresabschlusses feststellen”. Auch könne man nicht abschätzen, ob und in welchem Umfang Anpassungen erforderlich sein könnten, zitiert das „Handelsblatt”.

Die Tochtergesellschaft Wirecards in Singapur stand bereits im Zentrum der „Asien-Affäre”, die Wirecards Aktienkurs im ersten Quartal einen heftigen Sturz einbrachte. Auslöser des verweigerten Testats sind offenbar zum einen die Ermittlungen der Behörden zu den Anfang 2019 von der „Financial Times” berichteten Vorwürfen. Darüber hinaus kritisieren die Wirtschaftsprüfer laut „Handelsblatt” unter anderem mangelnde Erklärungen zu Unterlagen und Transaktionen.

Stimmen aus dem Konzern verweisen auf die Ermittlungen in Singapur und das Drunter und Drüber, das nach dem Abgang des lokalen Finanzchefs geherrscht habe. Doch das kann allenfalls eine schwache Begründung sein, die Öffentlichkeit über diesen Fakt im Unklaren zu lassen. Wenn das verweigerte Testat so einfach erklärt werden kann, ist es umso fraglicher, warum der Konzern die Anleger nicht aktiv darüber informiert hat”, kritisiert die Zeitung das Unternehmen in einem begleitenden Kommentar.

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