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Wirecard Aktie: So wird das nichts im „Kampf” gegen die Shortseller

19.11.2019 08:14 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Wirecards Aktienkurs lässt zurzeit völlig die neuen charttechnischen Impulse vermissen, die es bräuchte, um aus der aktuellen Seitwärtsbewegung des Aktienkurses heraus zu kommen. Bild und Copyright: Wirecard.

Es bleibt dabei: Die Wirecard Aktie kann sich einfach nicht entscheidend in Richtung der entscheidenden charttechnischen Hindernisse bei 123,35/124,10 Euro nach oben absetzen. Mit Kursen zwischen 119,55 Euro und 122,50 Euro blieb der Aktienkurs des Fintech-Unternehmens aus Aschheim bei München gestern wieder einmal auf „Sicherheitsabstand” zu dieser Marke - wie schon an den vier (!) Tagen zuvor. Zugleich bleibt damit die charttechnische Unterstützung der Wirecard Aktie bei 119,05/119,85 Euro tendenziell gefährdet, obwohl diese nunmehr fünf Handelstage in Folge nicht mehr ernsthaft in Gefahr geraten ist.

Wirecards Aktienkurs lässt damit völlig die neuen charttechnischen Impulse vermissen, die es bräuchte, um aus dem „klein-klein” der aktuellen Kursbewegungen heraus zu kommen. Auf der bullishen Seite könnte dies übrigens massiven Druck auf die Shortseller ausüben, sich einzudecken. Und über allem schwebt weiter die Unsicherheit, dass die „Financial Times” wieder neue Geschichten zu Wirecard ausgräbt und was das Audit der letzten Geschichte bringen wird. Derzeit lähmt dies den Markt, egal wie sehr Wirecard die Vorwürfe, die eigenen Zahlen manipuliert zu haben, von sich weist. Und bis das Audit-Ergebnis der beauftragten Prüfer von KPMG vorliegt, werden noch einige Wochen ins Land gehen - erwartet wird das Dokument im ersten Quartal 2020.

Derweil verpuffen viele Nachrichten vor diesem Hintergrund: Wirecards Quartalszahlen, neue operative Kooperationen oder auch die gestrige News der Süddeutschen. Wirecard attackiert mit der App „boon Planet” die klassischen Banken und Fintech-Konkurrenten wie N26 schärfer: „Für das boon Planet Girokonto bekommen Kontoinhaber ab Anfang 2020 Zinsen von rund 0,75 Prozent”, kündigt der DAX-notierte Konzern aus Aschheim bei München am Montag an. Für viele Banken sind die Girokonten die Basis der Geschäftsbeziehungen zu ihren jeweiligen Kunden. Auch bei Wirecard soll das Angebot wachsen: „Das Angebot wird im Jahresverlauf um weitere Anlage-Angebote erweitert. Künftig werden weitere Dienstleistungen, wie intelligente Sparpläne, Echtzeit-Versicherungen, digitale Loyalty-Funktionen und Mobilitätsdienste integriert”, heißt es von Seiten der Gesellschaft. Im Fokus habe man dabei den kompletten finanziellen Alltag der Kunden, so das Unternehmen.

Charttechnisch bleibt die Lage damit wie zuletzt in den 4investors-Chartchecks zur Wirecard Aktie skizziert. Weiterhin bleiben im Chart der Wirecard Aktie oberhalb der jüngsten Tageshochs (diese finden sich zwischen122,05/122,10 Euro und 122,90 Euro) bei 123,35/124,10 Euro immer noch die ersten kurzfristig entscheidenden charttechnischen Hürden zu finden. Knapp darüber wäre mit 125,15/125,80 Euro die nächste Hindernismarke vorhanden. Gelingt der Wirecard Aktie ein Ausbruch über die beiden Widerstandsmarken, wäre der Weg in Richtung 131 Euro frei. Hier finden sich Hürden bei 130,40/131,00 Euro. Kommt es zu einer solchen Bewegung, wächst der Druck auf die Shortseller angesichts der dann klar zu erkennenden Trendwende deutlich, sich einzudecken.

Wie immer in der Charttechnik gibt es aber auch das Gegenszenario. Wir hatten dies zuletzt bereits skizziert. Erste Negativaspekte könnten ein Rebreak unter 122,05/122,10 Euro werden. Käme es anschließend zusätzlich noch zu einem Rebreak unter 119,05/119,85 Euro, könnte der Druck auf die Supportzone bei 115,40/116,65 Euro wieder wachsen. Zusätzliche charttechnische Verkaufssignale an dieser Marke könnten dann die Unterstützungen bei 112,80/113,25 Euro sowie 110,10/111,00 Euro und vor allem die starke Supportzone um 106,70/107,85 Euro für die Wirecard Aktie wieder in den Fokus rücken lassen.

In der vergangenen Woche gab es von Wirecard neben einer Meldung über eine neue interessante China.Kooperation noch weitere Neuigkeiten, die aufhorchen lassen. Dabei geht es um eine Aussage von Wirecards Finanzvorstand Alexander Von Knoop auf einer Konferenz in Barcelona: Der Manager informierte über den Ausbau der Compliance-Aktivitäten des Unternehmens. Darauf dürften Investoren mit Argusaugen schauen, nachdem der Aktienkurs des Süddeutschen in diesem Jahr schon zweifach und auch in den Vorjahren immer wieder unter Druck kam, weil dem Unternehmen vermeintlich unlautere Geschäfte aus vergangenen Jahren vorgehalten wurden - die „Financial Times” war hierbei zuletzt die Speerspitze, in ihrem Fahrwasser kamen die Shortseller. Mit dem Ausbau der Compliance-Abteilung von 150 auf 230 Mitarbeiter will Wirecard die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und Bestimmungen verschärft überprüfen. Zuletzt hatte Konzernchef Markus Braun bereits mehr Transparenz versprochen, was man im letzten Quartalsbericht auch schon umzusetzen begonnen hat. Damit reagiert Wirecard auf die immer wiederkehrenden Attacken gegen das Unternehmen.

Die Eckdaten von Wirecards neuem China-Deal: Das Fintech-Unternehmen hat eine Kooperation mit YeePay abgeschlossen. Bei dem Partner handelt es sich Konzernangaben zufolge um den führenden Acquirer in China für die Flug- und Reiseindustrie. „YeePay verzeichnete 2018 ein Transaktionsvolumen von rund 34 Milliarden Euro im Bereich Fluggesellschaften und Reisen - fast alle davon online-basiert”, so Wirecard. Im Zuge der Kooperation will man YeePays Kunden künftig Bezahlprozesse außerhalb Chinas anbieten. Wie üblich gibt es keine finanziellen Details zu den vereinbarungen von Seiten des Unternehmens aus Aschheim bei München.

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