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Wirecard Aktie - Sorry, Anleger: Punktsieg für die Financial Times

16.10.2019 12:02 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Bild und Copyright: Wirecard.

Bei der Wirecard Aktie setzten einige Trader an der Börse wohl darauf, dass der Fintech-Konzern heute mit einer aussagekräftigen Stellungnahme den am Dienstagmorgen veröffentlichten Bericht mit schweren Anschuldigungen in der Financial Times entkräften wird. Heute Morgen kam die Stellungnahme dann auch - Zufall oder nicht ebenfalls pünktlich zum XETRA-Start, so wie gestern auch der Bericht in der Financial Times - wir hatten ausführlich darüber berichtet, siehe: Wirecard am Tag des zweiten Schocks - Zweifel bleiben.

Wirecard versucht mit viel Text, die Vorwürfe zu entkräften, im Geschäft in Nahost Umsätze und Gewinne mit Transaktionen aufgebläht zu haben, die vielleicht nie stattgefunden haben - hier können Sie alles zu dem Statement nachlesen, wir berichteten zur Wirecard-Reaktion auf die FT bereits heute Morgen. Doch wer nun mit einer durchgreifenden Kurserholung der Wirecard Aktie infolge des Statements gerechnet hat, dürfte tief enttäuscht sein. Mit einem bisherigen Tageshoch bei 124,50 Euro kommt Wirecards Aktienkurs kaum über das Niveau hinaus, das gestern Nachmittag mit 123,20 Euro nach dem zwischenzeitlichen Absturz auf 107,80 Euro bereits erreicht wurde. Aktuell notiert der DAX-Wert bei 123,10 Euro, ein Plus von 0,86 Prozent.

Damit bleibt das Papier unter einer charttechnischen Widerstandszone bei 124,10/125,50 Euro hängen - wir hatten gestern vor dieser charttechnischen Hürde bereits gewarnt. Mögliche stärkere Pullback-Marken wie der Bereich um 130,40/131,00 Euro kamen für Wirecards Aktienkurs damit nicht in Sichtweite während der Erholungsbewegung im gestrigen Handel, heute ebenfalls nicht. Weiter gilt: Ein Ausbruch über 124,10/125,50 Euro könnte die Zone oberhalb von 130 Euro wieder in den Blick bringen. Bleiben Kaufsignale weiter aus, wächst das Risiko eines erneuten Kursrückschlags für die Wirecard Aktie wieder an. Um 115,65/116,45 Euro und am Crash-Tief könnten Unterstützungen zu finden sein, wenn es statt nach oben wieder mit Schwung nach unten gehen sollte.

Und von einer zweiten Erholungswelle ist derzeit noch nichts zu sehen. Man kann es drehen und wenden wie man will, die Entwicklung ist bisher ein klarer Punktsieg für die Financial Times gegen Wirecard. Zum Vergleich: Am Montag ging die Wirecard Aktie mit 140 Euro aus dem Handel. Dieses Niveau hat der Aktienkurs trotz des Dementis und trotz zweier Kaufempfehlungen von Analystenseite nach dem FT-Bericht bisher nicht einmal ansatzweise erreicht. Das zeigt deutlich, wie angegriffen das Vertrauen der Investoren in den süddeutschen Fintech-Konzern wieder einmal ist. Besonders dramatisch ist dies, da es Wirecard gerade erst gelungen war, dies aufzubauen, nachdem die Financial Times im Frühjahr 2019 mit den Enthüllungen in der Asien-Affäre Wirecard zu schaffen machte und den Kurs des Unternehmens zwischenzeitlich von 170 Euro auf 86 Euro abstürzen ließ.

Die Affäre endete in gegenseitigen Beschuldigungen zwischen Financial Times und Wirecard, mit unlauteren Methoden zu arbeiten. Auch diesmal wirft Wirecard der britischen Zeitung wieder vor, „eine Zusammenstellung von falschen und irreführenden Behauptungen, die die Financial Times bereits früher in verleumderischen Artikeln aufgebracht hatte und die bereits vor einiger Zeit widerlegt wurden”, zu verwenden. An der Börse scheint man dies derzeit nicht ohne Vorbehalte zu glauben. Der Aktienkurs von Wirecard zeigt dies. Und man muss sich nicht weit aus dem Fenster lehnen, wenn man befürchtet dass das nächste Kapitel im Duell zwischen Wirecard und der Financial Times nicht allzu lange auf sich warten lassen dürfte.

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