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Wirecard Aktie: Der nächste Absturz - viel Lärm um Nichts?

31.05.2019 11:31 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Wirecards Aktie bricht heute wieder einmal ein. Die Ereignisse erinnern unsanft an den Skandal, den die „Financial Times” Ende Januar losgetreten hat. Doch ist die Aufregung berechtigt? Bild und Copyright: Wirecard.

Schon am Mittwoch rutschte die Wirecard Aktie nach einem Pressebericht zu den Zahlen der Bilanz 2018 ab. Der Markt reagierte deutlich verunsichert, zudem sorgten ausgelöste Stoploss-Marken für Abwärtsmomentum. Nach einer Erholungsbewegung am gestrigen Donnerstag gab es erstes Aufatmen an der Frankfurter Börse. Doch am Freitagvormittag rauscht Wirecards Aktienkurs regelrecht in die Tiefe. Aktuell werden mehr als 12 Prozent Minus notiert, der DAX-Wert liegt bei 135,35 Euro, das Tagestief liegt sogar bei 130,40 Euro.

Zahlreiche charttechnische Verkaufssignale verstärken heute Vormittag den eigentlichen Auslöser des Kurssturzes, ein neuer Handelblatt-Bericht über Wirecard und deren Rolle als Zahlungsabwickler für die Capital Force Ltd. im „Fall Option888”. Dieser machte 2018 alles andere als positive Schlagzeilen und hinterließ mehr als 100.000 geschädigte Anleger in Europa. Die BaFin hat dem Anbieter, über den Anleger unter anderem Devisenspekulationen durchführen konnten, den Saft abgedreht. Laut Bescheid der BaFin habe dieser „das ohne Erlaubnis betriebene Finanzkommissionsgeschäft sofort einzustellen und unverzüglich abzuwickeln”.

Was hat Wirecard damit zu tun? „Wie Handelsblatt-Recherchen zeigen, sehen derzeit mehrere Staatsanwaltschaften Wirecard als einen zentralen Zahlungsabwickler für das betrügerische Trading-Seiten-Netzwerk”, heißt es in dem Bericht der Wirtschaftszeitung am Freitag. Allerdings gehört das Unternehmen nicht zum Kreis der Beschuldigten, gegen die ermittelt wird. Wirecard habe ausgesagt, dass man ausschließlich Geschäftsbeziehungen führe, „die alle regulatorischen Vorschriften erfüllen”, so das Handelsblatt. Doch damit geben sich geschädigte Anleger in nicht näher genannter Zahl offenbar nicht zufrieden. Es sollen laut Bericht zivilrechtliche Klagen gegen Wirecard drohen.

Der Bericht lässt allerdings ein wenig offen, welche Auswirkungen dies auf Wirecard überhaupt haben könnte, oder ob die Geschäfte mit „Option888” bzw. der Capital Force Ltd. kritische Summen ausmachen. Wirecard selbst kassiert für die Abwicklung von Zahlungen kleinste Gebühren. Zudem habe der Sektor Onlinetrading und binäre Optionen „keine Relevanz in unserem Portfolio“, so Wirecard laut Handelsblatt-Bericht. Kaum vorstellbar also, dass die Abwicklung des Zahlungsverkehrs in diesem Fall riesige Umsätze in die Taschen von Wirecard gespült hat. Auf welcher Basis überhaupt zivilrechtliche Klagen gestellt werden könnten, bleibt komplett offen.

Viel Lärm um Nichts also? Erneut kratzen zwar Medienberichte am Image des Wachstumsunternehmens sowie dessen Geschäftsgebaren der letzten Jahre - und das belastet zum einen den Aktienkurs und erinnert zum anderen unsanft, wenngleich entfernt an die Entstehung der „Asien-Affäre”. Diese hatte Wirecards Aktienkurs binnen kurzer Zeit von 169 Euro auf 86 Euro abstürzen lassen. Doch der heutige Kursrutsch ist mit dem Desaster bisher nicht vergleichbar, weder was das spekulative Short-Momentum noch die Dimension derzeit denkbarer finanzieller Auswirkungen angeht. Ob der Bericht also wirklich für mehr als eine kurze Verunsicherung sorgt, die heute den Handelsverlauf bei der Wirecard Aktie prägt, wird sich spätestens in der kommenden Woche zeigen.

Der Blick in die technische Analyse zur Wirecard Aktie zeigt diverse Verkaufssignale, unter anderem an den wichtigen Unterstützungen bei 147,30/149,50 Euro sowie der Zone zwischen 139,70/140,20 Euro und 141,75/142,70 Euro. Sämtliche Marken wären nun im Erholungsfall als charttechnischer Widerstand anzusehen. Unterhalb von 130,35/132,35 Euro erstreckt sich ein starker charttechnischer Unterstützungscluster, der den Absturz heute erst einmal aufgehalten hat. Die Zone reicht bis hinab auf 124,10/125,50 Euro.

Lesen Sie mehr zum Thema Wirecard im Bericht vom 31.05.2019

Wirecard: Eine Reihe von Auffälligkeiten

Ein Bericht des „Handelsblatt“ bringt die Aktie von Wirecard heute unter Druck. Das Handelsblatt meldet, dass betrügerische Internetanbieter über Jahre die Gelder von betrogenen Kunden über Konten von Banken und Finanzdienstleistern weitergeleitet haben. Dabei wird ausdrücklich der Name Wirecard genannt. Es heißt ferner, dass mehrere Staatsanwaltschaften Wirecard als zentralen Zahlungsabwickler für betrügerische Trading-Seiten-Netzwerke sehen. Die Reaktion von Wirecard erfolgt rasch. Man widerspricht dem Bericht vehement. So habe man dem Kunden schon vor drei Jahren aktiv gekündigt. Außerdem gäbe es in diesem Zusammenhang keine bekannten Ermittlungen gegen Wirecard.Die Analysten der DZ Bank nehmen sich der Sache in einer neuen Analyse ebenfalls an. Dabei stellen sie eine Reihe von Auffälligkeiten fest. So tauchen immer wieder und immer mehr Anschuldigungen gegen den DAX-Konzern auf. Oft geschieht dies kurz vor dem Wochenende. Die Behauptungen ... diese News weiterlesen!

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