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Wirecard Aktie: Der Wahnsinn - es geht jetzt Schlag auf Schlag

17.04.2019 08:01 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Paukenschlag bei Wirecard! Die BAFin hat Strafanzeige gegen einige Personen gestellt, die sich an Börsenkursmanipulationen in der Aktie beteiligt haben sollen. Wirecards Aktie generiert zudem charttechnische Kaufsignale. Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Kurz vor dem langen Osterwochendende nehmen sowohl die Wirecard Aktie als auch die Ereignisse in der Asien-Affäre des Unternehmens wieder Schwung auf. Gleich drei Faktoren führen derzeit zu einer spürbaren Kurserholung des DAX-Titels, der gestern in der Spitze im XETRA-Handel 117,90 Euro erreicht und ein wichtiges Kaufsignal generierte. Auf Tageshoch und mit 3,56 Prozent Kursgewinn ging es gestern aus dem XETRA-Handel. Wir hatten in den letzten Tagen bereits auf die Kurschancen für die Wirecard Aktie aufmerksam gemacht, falls der Widerstandsbereich mit der Kernzone bei 114,40/115,50 Euro überwunden wird. Genau das realisiert sich nun. Mittlerweile liegen die Indikationen am Mittwochmorgen bei 122,50/123,00 Euro, der gestrige Gewinn im XETRA-Handel wurde von Wirecards Aktienkurs damit weiter ausgebaut.

Zwei Nachrichten wirken kurstreibend. Zum einen hat man an der Börse die jüngste Stimmrechtsmitteilung von Wirecard gehörig gehypt. Die US-Investmentbank Goldman Sachs kommt nun auf einen Anteil von 6,87 Prozent an Wirecard nach zuvor 1,72 Prozent. Was die meisten übersehen haben: Der Stimmrechtsanteil von Goldman Sachs an Wirecard schwankt stark. So wurde am 8. März ein Anstieg des Stimmrechtsanteils von 1,29 Prozent auf 6,8 Prozent gemeldet. Noch vor ein paar Tagen, genauer am 10. April, meldete Wirecard einen von 6,8 Prozent auf 1,72 Prozent gesunkenen Stimmrechtsanteil von Goldman Sachs. Bei vielen Anlegern wurde die jüngste Meldung nun so gefeiert, als hätte Wirecard einen neuen Großaktionär. Völlig ignoriert wurde, was vorher passiert. Aber das passt zur Lage bei Wirecard, wo viel aufgebauscht wird und Nachrichten fehlinterpretiert werden - nicht zuletzt auch in großen Wirtschafts- und Börsenmedien.

Zum anderen hat gestern die BAFin Strafanzeigen gegen diverse Personen gestellt. Verdächtig ist unter anderem ein Journalist, der mit seinen Berichten in der FT die jüngste Wirecard-Krise ausgelöst hat. Der Kurs von Wirecard kam in der Folge massiv unter Druck. Seitdem hat er die alten Höhen nicht mehr erreicht. Die Aufsichtsbehörde hatte bereits vor knapp zwei Monaten aufgrund von Marktmanipulationsverdacht ein umstrittenes Verbot zum Aufbau neuer Netto-Leerverkaufspositionen erlassen. Mit der Verfügung nahm die BAFin den Spekulanten, die auf fallende Wirecard Kurse setzten, ihr wichtigstes Instrument. In der Nacht zum Donnerstag auf Freitag läuft das Verbot aus, weshalb die nun erstatteten Anzeigen einiges an Nachrichtenwert haben: Der Verdacht der Kursmanipulation bei der Wirecard Aktie in Zusammenhang mit der belastenden Serie von Berichten in der „Financial Times” scheint sich erhärtet zu haben. Zugleich steigt damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass die BAFin ihren „Shortseller-Bann” verlängern könnte. Der Auslauftermin hatte ohnehin an Brisanz gewonnen, da Wirecard die Vorlage der Bilanz von 4. April auf den 25. April verschoben hatte - der Grund: Man muss die jüngst veröffentlichten Erkenntnisse aus den Untersuchungen der Asien-Affäre durch die eigens dafür beauftragte Anwaltskanzlei Rajah & Tann in den Zahlen berücksichtigen.

Wirecard-News und die „Missverständnisse”

Doch auch hier wird die Nachricht bei einigen Anlegern fehlinterpretiert. Dass die BAFin Anzeige erstattet hat, entlastet Wirecard nicht von den Vorwürfen. Für die Marktmanipulation ist es unerheblich, ob sich die Vorwürfe der „Financial Times” nun als komplett wahr, teilweise falsch oder völlig aufgebauscht erweisen - das war auch nicht Gegenstand der BAFin-Prüfung. Auslöser waren vielmehr andere Erkenntnisse: So soll im Zuge von Ermittlungen der Behörden ein Händler ausgesagt haben, im Vorfeld von den Berichten in der „Financial Times” gewusst zu haben - Insiderwissen, das ausgenutzt werden kann und einigen quasi risikolos hohe Gewinne ermöglicht haben soll (wir berichteten). Zum anderen soll Wirecard im Zuge der Affäre erpresst worden sein.

Der Wahnsinn bei Wirecard geht also in die nächste Runde, spätestens nach den Ostertagen. Der Blick auf den Chart der DAX-notierten Fintech-Aktie zeigt, dass nun eine charttechnische Hinderniszone in den Fokus kommt, die sich zwischen 123,50/124,10 Euro und 127,70/128,80 Euro bis hinauf zum jüngst erreichten Erholungshoch bei 130,35 Euro erstreckt. Weitere Kaufsignale an diesen Marken könnten Wirecards Aktienkurs unverändert voran in Richtung der kleineren Widerstandsbereiche um 134,15/136,50 Euro und um 141,75/142,70 Euro treiben. Ein mögliches übergeordnetes Ziel in einer solchen Entwicklung wäre der Bereich 148,00/149,50 Euro. Derweil hat sich die Zone zwischen 113,80 Euro und 114,40/115,50 Euro zur ersten Unterstützungsmarke für die Wirecard Aktie in der technischen Analyse entwickelt. Weitere charttechnische Supportmarken sind nicht weit darunter bei 106,10/107,85 Euro und 103,15/104,85 Euro zu finden.

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