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Wirecard Aktie: Zeit für den „Showdown” - neue Prognose für 2019?

15.04.2019 07:58 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Die Wirecard Aktie steht weiter im Blickpunkt: Am 18. April läuft der Shortseller-Bann der BAFin aus, am 25. April will Wirecard die Bilanz vorlegen. Die Spekulationen könnten in den nächsten Tagen also wieder an Schwung gewinnen. Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Langsam, ganz langsam könnten bei der Wirecard Aktie an der Börse Spekulationen auf gute Nachrichten am 25. April beginnen. Dann will das Unternehmen seine verschobene Bilanzveröffentlichung für 2018 nachholen. Zuletzt hieß es, dass die Asien-Affäre keine bemerkenswerten Auswirkungen auf das Zahlenwerk haben wird. Als die Nachricht heraus kam, startete die Wirecard Aktie binnen Minuten von 101 Euro auf 130 Euro durch. An der Börse hofft der eine oder andere zudem darauf, dass der DAX-notierte Fintech-Konzern die Prognose für 2019 anheben könnte. Und nicht zuletzt werden die Anleger darauf achten, ob Markus Braun das jüngst abgegebene Versprechen, auf dem Bilanztermin zusätzliche Transparenz zu schaffen, einhalten wird.

Derweil kommt die Wirecard Aktie nach der jüngsten Abwärtsbewegung von 130,35 Euro auf 106,70 Euro bisher nicht wieder in Schwung, obwohl eine breite charttechnische Unterstützung rund um die 107-Euro-Marke die Abwärtsbewegung bremsen konnte. Auch Kaufempfehlungen in Börsenmedien haben keinen großen Effekt auf den Wirecard Aktienkurs gehabt. Eine Erholung von 107,30 Euro auf 111,90 Euro war alles, was der DAX-Wert in den letzten Tagen zustande gebracht hat. In den letzten drei Handelstagen endeten die Intraday-Aufwärtsbewegungen zwischen 110,70 Euro und 110,95 Euro. Aktuell liegen die Indikationen für die Wirecard Aktie bei 110,60/111,10 Euro, sind zu diesem frühen Zeitpunkt aber noch von begrenzter Aussagekraft.

Dennoch ist der stabile Aktienkurs, am Freitag ging es für die Wirecard Aktie mit 110,40 Euro (-0,36 Prozent) aus dem Handel, durchaus bemerkenswert. In einem neuen Bericht hat die Süddeutsche Zeitung zu Wirecard nachgelegt. Erneut sieht der Vorstand des DAX-Konzerns dabei nicht gerade gut aus, zudem wird die Unabhängigkeit und Gründlichkeit der Untersuchung der Asien-Affäre durch die Anwaltskanzlei Rajah & Tann in Frage gestellt. Das für Wirecard entlastende Ergebnis dieser Untersuchung hatte den Aktuenkurs von 101 Euro auf 130 Euro nach oben schießen lassen. So habe es „zwischen der Kanzlei und dem Konzern Gespräche über Zwischenergebnisse gegeben. Dabei wurden offenbar zentrale Aussagen von betroffenen Mitarbeitern in Singapur erörtert. Der Vorstand in Aschheim wurde hingegen nicht befragt”, meldet die Süddeutsche Zeitung. Letzteres ist erstaunlich, da auch Wirecard-COO Jan Marsalek im Zuge mit den fragwürdigen Asien-Geschäften immer wieder in Zusammenhang gebracht wurde. „Etliche interne E-Mails zeigen einen regen Austausch zwischen Edo K. und Marsalek, auch über die Einzelheiten bestimmter Verträge mit Geschäftspartnern”, so die Süddeutsche.

Neu ist das alles natürlich nicht, es bietet aber noch einmal zusätzlichen Einblick in die Vorgänge, die seit Wochen bei Wirecard für einen turbulenten Kursverlauf sorgen. Und dann ist da noch das Damoklesschwert Leerverkäufer. Denn trotz des von der Bafin ausgesprochenen Verbots zum Aufbau neuer Nettoleerverkaufspostionen bestehen weiterhin hohe Shortpositionen in den Aktien von Wirecard. Über deren Höhe gibt es, je nach Datenquelle, unterschiedliche Angaben. Laut FAZ waren Anfang April 12 Prozent der Aktien von Wirecard short, während Bloomberg sogar von 14 Prozent nennt.

Wirecard: Wird der Shortseller-Bann verlängert?

So oder so dürfte das anstehende Ende des Shortseller-Banns der BAFin bei Wirecard für Kursbewegungen sorgen. Am Ende des 18. Aprils läuft die Verfügung aus. Spekuliert wird, ob die Bafin das Verbot möglicherweise verlängern wird. Entsprechende Prüfungen sollen laufen, ein Ergebnis ist noch nicht bekannt. Da die Vorwürfe gegen Wirecard weiterhin nicht aus der Welt sind, stattdessen neue Berichte wie in der Süddeutschen auftauchen, in Asien weiter ermittelt wird und der Aktienkurs immer noch recht volatil ist, kann eine Verlängerung des Verbots nicht ausgeschlossen werden. So könnte zusätzliche Unruhe vermieden werden. Eins ist sicher: Kommt es zu einer Verlängerung, wird dies aber mindestens so viel Kritik hervorrufen wie die Verhängung.

In der technischen Analyse für die Wirecard Aktie hat sich zu unseren letzten 4investors-Chartchecks nichts getan. Hier noch einmal die beiden Szenarien für den DAX-Titel:

Bearishes Szenario: Die nächsten charttechnischen Supportmarken in dieser Region finden sich bei 106,10/107,85 Euro und 103,15/104,85 Euro. In den letzten Tagen kamen die Bereiche mit Tagestiefs der Wirecard Aktie bis zu 106,70 Euro nicht in ernstere Gefahr. Würde der Cluster stabil unterschritten, wäre ein starkes charttechnisches Verkaufssignal im kurzfristigen Zeitfenster die Folge. In der technischen Analyse für die Wirecard Aktie wären bei einer solchen Kursentwicklung um 99,20/101,00 Euro und 93,10/95,30 Euro weitere Unterstützungen zu finden. Zusätzliche charttechnische Verkaufssignale lassen dann die starke Supportzone am Crash-Tief aus der Asien-Affäre in den Fokus rücken. Der Kernbereich dieser wichtigen Marke liegt bei 85,40/86,00 Euro. Ob diese tatsächlich noch einmal getestet wird, bleibt aber fraglich, denn die Stärke der Zone dürfte auch Shortsellern und sonstigen bearisch gesinnten Börsianern bekannt sein.

Bullishes Szenario: Kommen keine neuen Verkaufssignale zustande, wäre ein Kursanstieg über den aktuell im Fokus befindlichen Bereich bei 109,10/111,90 Euro ein Startsignal zum Test charttechnischer Hürden oberhalb von 113,80 Euro. Der Kernbereich der hier liegenden Widerstandszone findet sich bei 114,40/115,50 Euro. Gelingt ein stabiles Kaufsignal an dieser Marke, könnte die Wirecard Aktie zu einem Test charttechnischer Hindernisse zwischen 123,50/124,10 Euro und 127,70/128,80 Euro bis hoch zum jüngsten Erholungshoch bei 130,35 Euro ansetzen. Übergeordnet könnte in einem solchen Szenario auch der Bereich 148,00/149,50 Euro bei weiteren Kaufsignalen zur Zielmarke werden. Vorher wären für Wirecards Aktienkurs allerdings noch kleinere Widerstandsbereiche um 134,15/136,50 Euro und um 141,75/142,70 Euro zu überwinden.

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