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Wirecard Aktie: Neue Aufregung um die Asien-Affäre

07.04.2019 10:30 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Ein neuer Zeitungsbericht könnte bei der Wirecard Aktie an der Börse wieder für zusätzliche Nervosität liefern. Die Asien-Affäre der Gesellschaft ist noch längst nicht beendet, egal wie oft Konzernchef Markus Braun dies behauptet. Bild und Copyright: Wirecard.

Schon seit Anfang Februar versucht Wirecard-Chef Markus Braun, die „Affäre” um fragwürdige Geschäftspraktiken im Asien-Geschäft für beendet zu erklären. Bisher erfolglos: An der Börse und in den Medien ist das Thema, zuerst Ende Januar von der „Financial Times” aufgebracht, weiter äußerst präsent. Der Aktienkurs von Wirecard notiert weit unter dem Niveau, das Ende Januar zu sehen war - doch das ist nicht so überraschend - an der Börse baut sich verloren gegangenen Vertrauen nur langsam wieder auf.

Das jüngste Statement des Konzernchefs in einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv, mit dem Braun die Affäre abhaken wollte, dürfte sich ebenfalls als voreilig erweisen. Da ist unter anderem die anstehende Vorlage der Bilanz für 2018 am 25. April, am 18. April läuft das Verbot der BAFin zum Aufbau neuer Netto-Leerverkaufspositionen aus und nicht zuletzt spielen die weiter laufenden Ermittlungen der Behörden in Singapur eine gewichtige Rolle. Die Behörden gehen einer ganzen Reihe von Vorwürfen nach und sichten Berge von Aktien, die man aus den Wirecard-Büros in dem Stadtstaat geholt hat - Ende offen.

Neue Aufregung könnte nun ein Bericht in der „Süddeutsche Zeitung” zu Wirecard schüren. Alles in Allem enthält der schon am Freitagabend veröffentlichte Bericht zwar viel Bekanntes, dennoch wirft er ein alles andere als gutes Licht auf das Geschäftsgebaren bei Wirecard. Insbesondere die Rolle des Wirecard-Managements in der Affäre ist laut dem Bericht von zweifelhafter Natur: Das Engagement, die fragwürdigen Geschäfte in Asien aufzuklären und hieraus Konsequenzen zu ziehen, war dem Bericht zufolge enorm begrenzt. Das passt zur Whistleblowergeschichte rund um Wirecard könnte in der nächsten Zeit die Rolle des Konzernmanagements an der Börse noch einmal zu einem Thema werden lassen - trotz der entlastenden bisherigen Untersuchungen der von Wirecard beauftragten Anwaltskanzlei Rajah & Tann.

Wirecards undurchsichtige Kommunikationsstrategie

In der Affäre bleibt die Kommunikationsstrategie des Unternehmens undurchsichtig. Wiesen die Süddeutschen zunächst alle Berichte der „Financial Times” pauschal zurück, man sprach unter anderem von falschen, irreführenden und verleumderischen Vorwürfen, so hat sich längst gezeigt, dass es Ungereimtheiten im Asien-Geschäft gibt - im Zentrum die Asien-Zentrale in Singapur. Seitdem versucht man in der Konzernzentrale vor allem, das starke operative Geschäft in den Vordergrund zu schieben und die Affäre mit den Neuigkeiten von den Rajah&Tann-Untersuchungen für beendet zu erklären.

Doch das wird nicht reichen. Nach dem bisherigen Stand der Dinge ist das Volumen der Ungereimtheiten zwar klein im Vergleich zum Volumen, das Wirecard jährlich als Umsatz verzeichnet. Doch wieder einmal dürften sich Kritiker des Unternehmens in ihrem Vorwurf bestätigt sehen, dass der DAX-Konzern intransparent ist und man enorme Schwierigkeiten hat, das stürmische Wachstum zu managen. Wirecard-Chef Braun hat im n-tv-Interview immerhin zusätzliche Transparenz auf der Bilanzpressekonferenz versprochen. An der Börse wird man nun erst recht genau hinschauen: Wirecard muss liefern.

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