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Wirecard Aktie: Jetzt wird es richtig kritisch!

29.03.2019 10:59 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Die Aktie des Payment-Anbieters Wirecard bleibt volatil und eines der Sorgenkinder unter den DAX-Werten. Neue charttechnische Verkaufssignale verschlechtern das Gesamtbild für den Fintech-Titel am Freitag erneut. Doch noch gibt es Konter-Chancen. Bild und Copyright: Wirecard.

Reagierte die Wirecard Aktie am frühen Vormittag noch vergleichsweise moderat auf neue Enthüllungen in der „Financial Times” zu den Asien-Aktivitäten des DAX-Konzerns, so baut sich der Kursverlust im Tagesverlauf deutlich aus. Mittlerweile ist Wirecards Aktienkurs vom Tageshoch bei 120,00 Euro auf bis zu 111,60 Euro zurück gefallen, aktuell notiert das Papier bei 113,65 Euro mit mehr als 7 Prozent im Minus.

Im Vergleich zur Kursreaktion des Papiers nach FT-Berichten in den vergangenen Wochen, als die Shortseller noch an der Börse bei der Wirecard Aktie mitmischen konnten, bleibt das Minus aber überschaubar. Das liegt auch am Dementi des Berichts, der von Wirecard am heutigen Vormittag kommt. Der Bericht füge sich in das Paket falscher und irreführender Informationen der „Financial Times” ein, kommentiert Wirecard die heutige Veröffentlichung. Zudem weist die Gesellschaft in ihrem Statement unter anderem auf das sinkende Geschäftsvolumen mit Partnerunternehmen hin - die „Financial Times” hatte einige dieser Geschäftsbeziehungen des Fintech-Konzerns näher unter die Lupe genommen.

In der technischen Analyse für die Wirecard Aktie gibt es aber dennoch kritische Impulse. Mit dem Kursrückgang hat der Aktienkurs des Fintech-Konzerns aus dem Raum München Unterstützungsmarken um 114,30/115,50 Euro unterschritten, damit neue charttechnische Verkaufssignale generiert. Es bleibt abzuwarten, ob der zurzeit zu beobachtende Erholungsimpuls nur als Pullback einzustufen ist, oder ob gerade eine Bärenfalle aufgebaut wird. Letzteres könnte die Wirecard Aktie wieder in die zuvor gesehene Tradingspanne unterhalb wichtiger charttechnischer Hürden rund um die Kernzonen bei 124,40/126,20 Euro und 128,80/130,35 Euro zurückkehren lassen.

Kommt es dagegen zu einer Bestätigung des derzeit aktiven charttechnischen Verkaufsignals, könnte das bisherige Tagestief längst noch nicht das Ende der Abwärtsbewegung bei der Wirecard Aktie gewesen sein. Ein Gap bei 107,00/108,80 Euro und eine in dieser Region liegende Unterstützung um 106,10/107,85 Euro mit der ergänzenden Marke bei 103,15/104,85 Euro wären die nächsten charttechnischen Unterstützungen. Ein Rutsch hierunter wäre für die Wirecard Aktie in der technischen Analyse als weitere bearisher Impuls zu sehen. Um 99,20/101,00 Euro sowie vor allem an der stärkeren Unterstützung um 93,10/95,30 Euro wären dann mögliche Auffangmarken für den DAX-Wert zu sehen, bevor der Fokus wieder an das Crash-Tief bei 86 Euro wandern würde.

Hier noch einmal ein Auszug mit den wichtigsten Details vom heutigen Morgen:

Wirecard Aktie: Neue Salven aus London

Auslöser der sich abzeichnenden Verluste ist ein neuer Bericht in der „Financial Times”, erneut von den beiden Autoren Dan McCrum und Stefania Palma. Gestern hatte Wirecard angekündigt, gegen die britische Zeitung und deren Autoren der jüngsten Berichte über Unregelmäßigkeiten im Asien-Geschäft des Fintech-Konzerns mit einer Klage vorgehen zu wollen. Details zu dieser Klage hat die DAX-notierte Gesellschaft bisher allerdings nicht genannt, was es enorm schwer macht, den Sinn und die Erfolgsaussichten einzuschätzen.

In London scheint man sich hiervon auch nicht besonders beeindrucken zu lassen, wie die heutige Veröffentlichung zeigt, die sich kritisch mit Asien-Partnern des Unternehmens aus dem Großraum München auseinander setzt. Zum Bericht der „Financial Times”: hier klicken.

Im Vergleich zu vorherigen kritischen Berichten in der „FT” fällt die heutige Negativreaktion bei der Wirecard Aktie aber begrenzt aus. Gründe hierfür dürften vor allem sein, dass zum einen die Shortseller fehlen, seit die BAFin den Aufbau neuer Netto-Leerverkaufspositionen in dem Papier untersagt hat. Pikant: Das Verbot läuft am 18. April aus, Wirecards mit Spannung erwartete Bilanz für das Jahr 2018, die eigentlich am 4. April vorliegen sollte, wird nun erst am 25. April veröffentlicht. Ein möglicherweise kritisches Zeit-Gap, sollte die BAFin ihre Verfügung nicht verlängern. Angriffspunkte für „Shorties” scheinen, wie die aktuelle Berichterstattung zeigt, jedenfalls weiterhin reichlich vorhanden zu sein. Zum anderen dürfte der Untersuchungsbericht der Anwaltskanzlei Rajah & Tann zu den kritischen Geschäften in Asien für neues Vertrauen in Wirecard gesorgt haben - und zuletzt für eine wahre Welle positiver Analystentimmen, nur eine Ausnahme mit einer Verkaufsempfehlung war zu sehen.

Doch der Blick auf den Aktienkurs zeigt, dass das Vertrauen derzeit noch alles andere als grenzenlos ist wie noch im September 2018, als die Wirecard Aktie ihr Allzeithoch bei 199 Euro erreicht hat. Auch das Kursniveau Ende Januar bei Kursen um 170 Euro, das vor den ersten Berichten der „FT” zu Wirecards Asien-Aktivitäten zu sehen war, ist noch weit entfernt. Jüngste Erholungsbewegungen der Wirecard Aktie stoppten bei 136,50 Euro und 130,35 Euro. Doch es ist nicht ungewöhnlich, das zeigen ähnliche Kursbewegungen von Aktien, die unter massiven Short-Attacken zu leiden hatten, dass es geraume Zeit brauchen kann, bis sich die Verluste egalisieren. Bei Wirecard kommt hinzu, dass das Thema Asien bisher bei Weitem nicht ausgestanden zu sein scheint.

Alle bisher bekannten Details zur Klage Wirecards gegen die „Financial Times”: Wirecard: Der nächste Akt im Drama mit der Financial Times - hier klicken.

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