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Wirecard Aktie: Übernahmephantasie nach Worldpay-Deal?

18.03.2019 10:48 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Zwar treibt heute die Worldpay-Übernahme die Kurserholung bei der Wirecard Aktie an, doch an der Börse ist man weiter enorm vorsichtig. Für Wirecard ist angesichts der Unsicherheiten um die Asien-Transaktionen derzeit eine solche Offerte ohnehin schwer vorstellbar. Bild und Copyright: Wirecard.

Nur noch rund 13,3 Milliarden Euro bringt Wirecard noch an Marktkapitalisierung auf das Parkett, nachdem der Aktienkurs des Konzern im Zuge von Berichten über Unregelmäßigkeiten im Asien-Geschäft in den letzten Wochen deutlich abgestürzt war. Wirecards Konkurrent Worldpay ist deutlich teurer und wird nun übernommen: 35 Milliarden Dollar lässt sich der US-Zahlungsdienstleister FIS die Übernahme von Worldpay kosten, inklusive Schulden sind es sogar 43 Milliarden Dollar. In der zweiten Jahreshälfte soll der Deal abgeschlossen werden.

An der Frankfurter Börse sorgt der Deal heute für steigende Kurse auch bei der Wirecard Aktie. Die Arithmetik ist einfach: Es entsteht im Sektor, in der Größe und damit erzielbare Skealeneffekte eine wichtige Profitabilitätsgröße ist, eine gewisse Übernahmephantasie nach dem Worldpay-Deal. Der Zukauf könnte FIS-Konkurrenten unter Druck bringen. Ohnehin wunderte man sich am Parkett in der letzten Zeit immer wieder, warum für die stark wachsende Wirecard bisher kein möglicher Übernahmeinteressent auf den Plan getreten sei - doch das war vor den Chaos-Wochen, in die Wirecard Ende Januar mit dem ersten Bericht der „Financial Times” über Merkwürdigkeiten im operativen Asien-Geschäft des Konzerns berichtete. Wirecard hat seitdem zwar alles hart dementiert, doch noch nicht mit Fakten widerlegt.

Kein Wunder also, dass die Wirecard Aktie nach dem Absturz von 170 Euro auf 86 Euro derzeit immer noch nicht allzu weit vom Crash-Tief entfernt notiert. Heute lässt die Übernahmephantasie in der Branche nach dem Worldpay-Deal auch die Wirecard Aktie klettert - aktuell um 2,43 Prozent auf 107,55 Euro, das Tageshoch ist bei 108,45 Euro notiert. Nach dem Kursrutsch vom Freitag ist das zwar eine Stabilisierung, aber (noch?) keine Wende nach oben. Um 114,40/115,50 Euro erstreckt sich das nächste charttechnische Hindernis.

Dass ausgerechnet in der aktuellen Situation nun Übernahmeinteressenten für Wirecard auftauchen könnten, erscheint trotz des Worldpay-Deals eher unwahrscheinlich - zumindest solange die Unsicherheiten rund um das Asien-Geschäft nicht ausgeräumt sind. Kann Wirecard die eigene Unschuld nachweisen oder zumindest zeigen, dass die Reaktionen der Börse völlig übertrieben waren, würde sich die Aktie zwar sprunghaft erholen. Ob alle Verluste der letzten Monate, das Allzeithoch wurde im September 2018 bei 199 Euro erreicht, aber wieder egalisiert werden, bliebe abzuwarten. Für einen eventuellen Übernahmeinteressenten wäre dann also immer noch genug Zeit, ein Angebot vorzulegen, falls ein solches überhaupt kommt.

Hier noch einmal unser Wirecard-Bericht vom heutigen frühen Morgen!

Wirecard Aktie ein Kartenhaus! Was passiert heute? - Chartanalyse

Zuerst die gute Nachricht: Die Wirecard Aktie zeigt sich am Montagmorgen stabil, kann sogar leicht an Wert gewinnen. Aktuelle Indikationen notieren bei 107,70/107,85 Euro, nachdem der DAX-notierte Fintech-Titel den XETRA-Börsenhandel am Freitag noch mit 105,00 Euro und 8,78 Prozent Verlust beendet hatte. Im Tagesverlauf ging es sogar bis auf 103,15 Euro nach unten, nachdem es unter anderem rund um die Ermittlungen der Polizei in Singapur neue Irritationen und unterschiedliche Darstellungen der Ereignisse gegeben hatte. Die Behörden ermitteln im Zusammenhang mit möglichen Unregelmäßigkeiten im Asien-Geschäft der Gesellschaft, wir berichteten, bei dem nun auch Aktivitäten in Indien zunehmend in den Fokus geraten. Hier unser Bericht vom Freitag: Wirecard Aktie: Es ist an der Zeit, dass vom Unternehmen Klarheit geschaffen wird.

Erst charttechnische Unterstützungen um 104,25/105,10 Euro konnten am Freitag also den Abwärtstrend bei der Wirecard Aktie stoppen. Zuvor hatte ein charttechnisches Verkaufssignal die Talfahrt beschleunigt und zusätzliches Abwärtsmomentum in den Markt gebracht: Die Unterstützungsmarke um 114,40/115,50 Euro wurde im Zuge der jüngsten Neuigkeiten unterschritten. Die Zonen wären im Zuge eines Pullbacks mögliche erste Zielmarken. Für einen solchen Pullback spricht der Rebreak über die am Freitag noch unterschrittenen Supportzonen zwischen 106,10/107,85 Euro und 104,25/105,10 Euro, der sich am Montagmorgen vor XETRA-Handelsstart bei der Wirecard Aktie abzeichnet. In der technischen Analyse steht also ein wichtiger Handelstag für die Wirecard Aktie bevor. Der Break, der sich andeutet, und damit auch eine mögliche Erholungsbewegung sind zum derzeitigen Stand noch ein Kartenhaus.

Derweil beginnen erste Analysten von der Wirecard Aktie abzurücken. Gab es in den letzten Wochen trotz der enorm kritischen Berichte in der „Financial Times” und des nachfolgenden Kurssturzes weiterhin einige Kaufempfehlungen, so ist nun die Citigroup ins Lager der Bären gewechselt. Die Analysten der US-Bankengruppe haben die Aktien von Wirecard bisher mit „neutral“ bewertet. Das Kursziel lag bei 144,00 Euro. In der Ende der letzten Woche vorgelegten Studie wird eine Verkaufsempfehlung für die Aktien von Wirecard ausgesprochen. Das Kursziel für den DAX-Titel sinkt auf 100,00 Euro. Die Experten werden also deutlich zurückhaltender bei Wirecard. Der Markt könnte demnach ebenfalls vorsichtiger werden und die Risiken rund um Wirecard stärker berücksichtigen. Das könnte sich negativ auf den Kurs auswirken. Zuvor gab es für die Aktien von Wirecard einzig von Independent Research Anfang Februar eine Verkaufsempfehlung.

An der Börse wartet man derweil zunehmend ungeduldig auf wichtige Neuigkeiten von Wirecard, die am 4. April ihre Bilanz für 2018 vorlegen will. Ein Untersuchungsbericht einer renommierten Anwaltskanzlei aus Singapur zu den fragwürdigen Vorgängen im Asien-Geschäft soll in Kürze vorgelegt werden, hieß es zuletzt. Angesichts der wieder zunehmenden Zahl kritischer Berichte zum Asien-Geschäft wird es Zeit, dass der DAX-Konzern für Klarheit bezüglich der Vorgänge sorgt.

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