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Wirecard: Neue Ausführungen zur Prognose und zum KPMG-Bericht

03.06.2020 19:59 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Am Abend publiziert Wirecard ein zweiseitiges Statement zur aktuellen Situation des Unternehmens. Dabei wird einerseits die Prognose für 2020 bestätigt. Andererseits beschäftigt man sich erneut mit dem KPMG-Bericht, der am 28. April publiziert wurde und geht auf verschiedene Details aus dem Bericht ein.

Wirecard betont in der Stellungnahme, dass man einen starken zusätzlichen Anstieg der Onlinetransaktionen in Asien und Europa sieht. Dies kompensiert die Corona-Auswirkungen im Reisegeschäft. Für diese Sparte ist man aber ab dem dritten Quartal wieder positiver gestimmt, da es immer mehr Lockerungen bei den Reisebeschränkungen gibt.

Am 18. Juni wird Wirecard seinen Jahresabschluss vorstellen. Dann will man sich auch zu den Wachstumsplänen sowie zu organisatorischen Maßnahmen äußern.

Wirecard geht davon aus, dass man mit der Berufung eines Compliances-Vorstands unanfälliger gegen viele Verdächtigungen wird.

Sehr ausführlich geht Wirecard auf den KPMG-Bericht ein. Es wird betont, dass die Aktivitäten in Singapur dreifach geprüft worden sind. KPMG habe festgestellt, dass eine „weitergehende Untersuchung der betrachteten Sachverhalte zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr erforderlich ist“. Damit ist der Sachverhalt für Wirecard aufgeklärt.

Zu den indischen Vorwürfen sagt Wirecard, dass die erworbenen Unternehmensteile weiter ohne Impairment in der Bilanz geführt werden. Somit sei der Goodwill werthaltig. Entsprechende Anschuldigungen seien hinreichend aufgeklärt. Auch seien die Vorwürfe hinsichtlich Brasilien und der Türkei widerlegt worden.

Das Drittpartner-Geschäft ist ebenfalls Thema in den heutigen Ausführungen von Wirecard, das sehr ausführlich behandelt wird. Dieses wird im KPMG-Bericht als nicht abschließend geklärt deklariert. Thematisiert werden dabei Nachweise von mit Drittpartnern erzielten Umsätze und korrespondierende Sicherheitsleistungen auf Treuhandkonten. Laut Wirecard wurden diese Nachweise im Rahmen der Konzernabschlussprüfungen erbracht. Wirecard erläutert: „Damit ist es unrichtig anzunehmen, es lägen keinerlei Belege für diese Geschäfte vor.“

Danach zitiert Wirecard mehrfach - mit Angabe der Seitenzahl - den Bericht der Sonderprüfer: „Nach dem aktuellen Zwischenstand der Datenanalysen hat KPMG in diesem Teilbereich bisher keine Anhaltspunkte, dass die in den Abrechnungen für den Monat Dezember 2019 ausgewiesenen Transaktionsvolumina in wesentlichen Belangen von den durch KPMG auf Basis des KPMG zur Verfügung gestellten Datenbestandes ermittelten Transaktionsvolumina abweichen. KPMG weist darauf hin, dass eine inhaltliche Untersuchung der Vertragskonformität und Richtigkeit dieser Abrechnungen bisher noch nicht durchgeführt wurde.“ (Seite 13)

Wirecard fährt in der Stellungnahme mit den Zitaten fort: „Darüber hinaus sind KPMG nach dem aktuellen Zwischenstand der Datenanalysen bisher keine Sachverhalte bekannt geworden, die Anlass zu wesentlichen Zweifeln an der Authentizität, der für Dezember 2019 bereitgestellten Daten geben. KPMG weist darauf hin, dass weder die KPMG-Datenanalysen (u. a. auch die Untersuchung des Datenextraktionsprozesses) noch die weiteren Untersuchungshandlungen durch KPMG für den Monat Dezember 2019 abgeschlossen sind und dass sich die dargestellten Ergebnisse mit dem weiteren Fortgang der Untersuchung ändern können. Ferner weist KPMG darauf hin, dass KPMG aufgrund des begrenzten Betrachtungszeitraums „Dezember 2019“ für Zwecke unserer forensischen Untersuchung keine Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit der Umsatzerlöse des gesamten Jahres 2019 ziehen wird.“ (Seite 13)

Mit diesen Zeilen endet das Statement von Wirecard ohne weitere Schlussfolgerungen. Was das Unternehmen letztlich vor allem mit den Zitaten aus dem KPMG-Bericht bezwecken will, bleibt unklar. Eine Aufarbeitung des Sachverhalts ist dies nicht.

Lesen Sie mehr zum Thema Wirecard im Bericht vom 03.06.2020

Wirecard: Neue Bande zu Softbank zeichnen sich ab - Unmut wegen „Shortie” TCI und Ratingagentur

Die von Wirecard angekündigte Umbildung im Aufsichtsrat scheint sich weiter zu konkretisieren. Nach den jüngst bereits angekündigten Personalien soll, so Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg, Samuel Merksamer von Softbanks Vision Fund in den Aufsichtsrat des DAX-notierten Unternehmens geholt werden. Entsprechendes plane Wirecard-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann, der mit der laufenden Umbildung und Erweiterung des Kontrollgremiums vor allem zwei Ziele verfolgt: Zum einen das verloren gegangene Vertrauen bei vielen Investoren mit den Personalien wieder aufzubauen, zum anderen die Kompetenzen in dem Gremium weiter zu verbessern. Zuletzt zeigte sich in dem Ergebnis des KPMG-Audits großer Nachholbedarf bei internen Strukturen Wirecards. Zwischen Wirecard und Softbank besteht bereits seit 2019 eine Zusammenarbeit - wir ... diese News weiterlesen!

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