Wirecard Aktie: Überraschung - BAFin fährt den Shortsellern in die Parade!
Im Duell zwischen Wirecard auf der einen Seite und den Shortsellern hat sich überraschend ein dritter „Spieler” eingeschaltet: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BAFin - und deren heutige Verfügung hat es in sich: Von der Behörde kommt eine Allgemeinverfügung zum Verbot der Begründung und der Vergrößerung von Netto-Leerverkaufspositionen in Aktien der Wirecard AG. Im Klartext: Die BAFin verbietet Shortselling in Aktien der Wirecard Aktie und damit die auf diesem Wege mögliche Spekulation auf fallende Kurse bei dem Papier.
„Aktuell sind ungünstige Ereignisse bzw. Entwicklungen eingetreten, die eine ernstzunehmende Bedrohung für das Marktvertrauen in Deutschland darstellen. Denn in den letzten Tagen sind massive Unsicherheiten an den Finanzmärkten feststellbar. Auslöser dafür war insbesondere die Preisentwicklung der Aktie der Wirecard AG in den letzten Wochen”, begründet die BAFin ihre Verfügung. Gemeint sind die jüngsten Berichte der „Financial Times” zu Wirecard, in deren Umfeld laut BAFin verstärkt Nettoleerverkaufspositionen in der Wirecard Aktie zu sehen waren. „Die Nettoleerverkaufspositionen werden von verschiedenen Inhabern insbesondere aus dem Ausland, auch unterhalb der Veröffentlichungsschwelle, gehalten”, so die Behörde.
Zuletzt hatte die „FAZ” berichtet, dass ein Zeuge gegenüber der ermittelnden Münchener Staatsanwaltschaft ausgesagt habe, Shortseller seien vorab über die Berichte in der „Financial Times” informiert gewesen. Ob dies bei der Entscheidung für das Leerverkaufsverbot eine Rolle gespielt hat, teilt die BAFin nicht mit.
Aktuelle Indikationen bei der Wirecard notieren am Montagmorgen bei 104,35/104,55 Euro und damit deutlich über dem XETRA-Schlusskurs vom Freitag, der bei 99,90 Euro mit 2,3 Prozent im Minus notiert wurde. Mehr zu dem Thema lesen Sie im Tagesverlauf auf www.4investors.de.