Raiffeisen: Rohstoff-Unternehmen, ifo-Index, Ölpreis und Staatsanleihen im Blickpunkt

EUR/USD handelt heute Morgen knapp über seinen Freitags-Tiefs (aktuell 1,0820), zehnjährige US-Staatsanleiherenditen dagegen praktisch unverändert zu ihrem Freitagsschluss (2,06 %), dementsprechend ist auch für den Bund-Future heute Morgen ein weitgehend unveränderter Handelsbeginn zu erwarten. Dagegen setzte sich beim Ölpreis (und auch bei den meisten Aktienmärkten in Asien) der Rebound vom Ende der vergangenen Woche auch heute Morgen fort, Brent handelt inzwischen bei 32,7 USD. Eine weitere Erholung bei Öl und Aktienmärkten würde auch Anleiherenditen in USA und Eurozone (trotz dovisher EZB) nach oben drücken. Datenseitig ist es heute in den USA noch ruhig, im weiteren Wochenverlauf stehen vor allem Fed (Zinssitzung Mi Abend, unveränderte Zinsen) und BIP für Q4 (sehr schwach, Sondereffekte) im Mittelpunkt. In der Eurozone wird heute der ifo Index veröffentlicht, wir erwarten einen leichten Rückgang der Geschäftserwartungen (was angesichts des hohen Index-Niveaus unbedenklich ist). Im weiteren Wochenverlauf folgen Inflationsdaten und BIP-Daten für Q4. Die Vorlaufindikatoren vom vergangenen Freitag zeigten ein gemischtes Bild: Während der Composite PMI für die Eurozone von 54,3 auf 53,5 zurückging (unter Konsensus, aber immer noch passend zu unserer BIP-Prognose), konnte sich der Manufacturing PMI in den USA (der Zwilling zum Manufacturing ISM) von 51,2 auf 52,7 Punkte erholen. Am Staatsanleihenmarkt emittiert heute Litauen zwei Staatsanleihen mit Laufzeit 2020 bzw. 2024.
Aktienmärkte
Die Erholungsbewegung an den Aktienbörsen setzte sich am Freitag auch an der Wall Street fort. Neben der „dovishen“ Ansage der EZB erwiesen sich zuletzt mehrheitlich besser als erwartete Unternehmens-Quartalsergebnisse als leichter Unterstützungsfaktor. So konnten in der US-Berichtssaison bislang rund 78 % der Unternehmen die in sie gestellten Gewinnschätzungen übertreffen. Dennoch ist unter dem Strich für den breiten Markt im Vergleich zur Vorjahresperiode mit einem Gewinnrückgang zu rechnen. An den asiatischen Börsen ist auch heute eine positive Tendenz auszumachen. Trotz enttäuschender japanischer Exportdaten kann dabei auch der Nikkei 225 zulegen. Zu den Tagessiegern im Index zähltder Tabakhersteller Japan Tobacco, der beabsichtigt die Verkaufspreise für zahlreiche Produkte anzuheben. Wichtige europäische Leitindizes sollten gemäß den aktuellen Indikationen heute fester eröffnen. In dieser Handelswoche stehen Wirtschaftsdaten, jede Menge an Quartalsergebnissen und die Notenbanksitzungen der Fed und der Bank of Japan im Fokus.
Credit
Nach den Draghi Aussagen letzte Woche hat sich die Stimmung auf den europäischen Credit-Märkten deutlich verbessert. Der iTraxx Europe und der iTraxx Xover engten sich in den letzten zwei Handelstagen der Vorwoche um 5 BP bzw. 24 BP ein. Das freundlichere Marktumfeld führte auch am Primärmarkt noch zu vereinzelten Emissionen, am Ende der Woche, insbesondere von französischen Covered Bond Emittenten. In Summe platzierten letzte Woche 15 Emittenten Anleihen mit einem Gesamtvolumen von EUR 14,45 Mrd. Zwei Drittel davon kamen aus dem SSA/Agency Bereich während das andere Drittel Financial Emittenten waren. Unternehmensanleiheemissionen gab es in der Vorwoche keine. Wir erwarten für diese Woche ein verstärktes Emissionsaufkommen da eine Vielzahl von Emittenten versuchen werden die deutliche verbesserte Marktstimmung zu nutzen. Moody’s hat 120 Öl- und Gas-Unternehmen sowie 55 Bergbauunternehmen (mining companies) auf die Überprüfungsliste für eine Ratingherabstufung (review for downgrade) gesetzt. Die Ratingagentur begründet dies unter anderem mit deutlich gefallenen Preisen und der schwächelnden Nachfrage. Zusätzlich verweist Moody’s auf die fundamentalen Veränderungen der Credit-Konditionen dieser Unternehmen.
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