Solarworld-Aktie: Asbecks Verkäufe sorgen für Frust
Bei Solarworld stehen die entscheidenden Tage zur finanziellen Sanierung des Konzerns an. Ein massiver Kapitalschnitt und Kapitalerhöhungen werden die jetzigen Anteilseigner durch Verwässerung nahezu komplett aus dem Unternehmen spülen. Anders macht dies Solarworld-Chef Frank Asbeck. Er verkauft im Vorfeld der Kapitalerhöhung in Massen Aktien des Konzerns, die aufgrund der bevorstehenden Kapitalmaßnahmen derzeit als völlig überbewertet gelten. Später, im Rahmen der Kapitalerhöhungen, wird er seinen Anteil wieder aufstocken können – mit dem jetzt erzielten Verkaufserlös und den jungen Aktien, die dann einer realistischen Solarworld-Bewertung deutlich näher kommen. Das Vorgehen dürfte nicht gerade dafür sorgen, dass der Frust bei Aktionären des einstigen Bonner Branchenstars geringer wird.
Asbeck hält nach den jüngsten Solarworld-Aktienverkäufen nur noch 19,72 Prozent, hat mit den millionenschweren Verkäufen die 20-Prozent-Schwelle unterschritten. Derweil ist der Aktienkurs des Konzerns nach einer Erholungsbewegung von 0,37 Euro auf knapp 0,64 Euro wieder unter Druck geraten und Montag bis auf 0,44 Euro gefallen. Im gestrigen Handel kam es zu einer Stabilisierung, Kurse zwischen 0,48 Euro und 0,52 Euro wurden verzeichnet. Nach unten hin bleibt der Bereich um 0,37/0,44 Euro für die weiter als viel zu teuer geltende Solarworld-Aktie eine massive charttechnische Unterstützung.
Dennoch sollten Anleger bei dem angeschlagenen Konzern enorm vorsichtig bleiben: Wenn in Kürze die Kapitalmaßnahmen beginnen, könnte hier aber viel durcheinander geschüttelt werden. Von den weiter anhaltenden Problemen im operativen Geschäft und der Branchenschwäche ganz zu Schweigen.