Traumhaus AG: Serielles Bauen für den Klimaschutz

Die Misere im Wohnungsbau nimmt immer drastischere Züge an. Im letzten Jahr wurden nur - oder mittlerweile muss man fast schon sagen doch wenigstens - 285.000 Wohneinheiten gebaut. Dieses Jahr werden es wahrscheinlich noch einmal deutlich weniger. Das zeigen zumindest die Zahlen und Prognosen des renommierten Pestel-Instituts, das davon ausgeht, dass Ende des Jahres 700.000 Wohnungen fehlen. Der Verkauf-Einbruch auf dem Immobilienmarkt setzt sich auch 2023 fort. Experten rechnen mit so wenig Kaufabschlüssen wie seit 1995 nicht mehr. Dabei ist die Bundesregierung mit anderen Vorstellungen an den Start gegangen. Die Bauministerin Klara Geiwitz wollte, dass jedes Jahr 400.000 neue Wohneinheiten mit höchsten energetischen Voraussetzungen gebaut werden.
Klimaschutz gerade auch beim Wohnungsbau hat sich die amtierende Bundesregierung auf ihre Fahnen geschrieben und deswegen die Fördermittel für Neubauten, die nicht diesen hohen Ansprüchen genügen, Anfang 2022 stark beschränkt. Seit Juni 2023 wird der Nachfolger des Baukindergelds, das Programm ’Wohneigentum für Familien’, angeboten. Aber eine Programmnachbesserung tut not. Im Juni und Juli wurden insgesamt nur 99 Anträge genehmigt. Bis Mitte August waren es 179. Der Vorgänger, das Baukindergeld, wurde 2021 rund 82.000 und 2022 immerhin noch rund 35.000 Mal beantragt. Der zu günstigen Zinsen mögliche Kredithöchstbetrag liegt bei dem neuen Programm bei 240.000 Euro. Die Krux: Zulassungsbedingung ist ein maximales Haushaltseinkommen von 60.000 Euro brutto im Jahr für Familien mit einem Kind. Für jedes weitere Kind darf das Jahreseinkommen 10.000 Euro höher sein. Hier besteht im Interesse der sich abzeichnenden Wohnungsnot ein dringender Nachbesserungsbedarf.
Einerseits gibt es den Anspruch, die Häuser der Zukunft energetisch deutlich effizienter werden zu lassen, andererseits steigt der Anspruch an verwendete Baustoffe kontinuierlich. So sollten bspw. künftig möglichst keine auf Erdöl-Basis hergestellten Dämmstoffe verwendet werden. Traumhaus setzt hier seit kurzem auf einen Naturstein, der quasi durch Lufteinschluss recht effiziente Dämmeigenschaften bekommt. Beim Herstellungsprozess kann auf einen großen Teil der bisherigen Energie verzichtet werden, der Stein muss nicht mehr gebrannt werden.
An anderer Stelle hat die Bundesbauministerin auf die ernüchternden Zahlen reagiert. Sie hat erkannt, dass die Lücke zwischen Wunsch und Realität im Wohnungsbau nur mit serieller und modularer Bauweise zu schließen ist. Wohnungsgebäude werden nicht mehr nur auf der Baustelle errichtet, sondern ähnlich wie in der Automobilbranche durch industrielle Herstellungsprozesse in einem Werk zumindest teilvorgefertigt und dann vor Ort montiert. Besonders beim Bau von mehrgeschossigen Häusern gilt dieses Vorgehen als Schlüssel, um den wachsenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum rasch zu decken. Hierfür fügt Traumhaus seriell und nachhaltig produzierte Elemente auf Basis des Traumhaus-Wandmoduls in unterschiedlicher Größe nach dem Legoprinzip modular zu einem Geschossbau zusammen.
Nach Angaben des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) kommt Deutschland bislang erst auf einen Anteil von etwa fünf Prozent modular gebauter Wohnungen. Der Vizepräsident des ZIA, Jan-Hendrik Goldbeck, fordert für Ballungsräume eine feste Quote von mindestens 30 Prozent für serielles und modulares Bauen auszuweisen und bürokratische Hürden abzubauen. Da in Deutschland kein einheitliches Baurecht existiert, braucht es Typengenehmigungen, um die Möglichkeiten der seriellen Bauweise voll auszuschöpfen. Dafür wäre eine Anpassung der 16 Länderbauordnungen nötig.
Standardisiertes und serielles Bauen schont natürliche Ressourcen. In Serie produzierte Module haben automatisch weniger Verschnitt und somit auch weniger Abfall. So können Module digital produziert werden. Das nachhaltige und ressourcenschonende Wirtschaften ist eine Schlüsselkomponente des Kerngeschäfts der Traumhausgruppe, bezahlbaren Wohnraum in massiver Bauweise zu schaffen.
Auch der sinnvolle Umgang mit unseren Energiereserven und der Klimaschutz nehmen im Neubau eine immer bedeutendere Rolle ein. So entstehen im Speckgürtel von Frankfurt mehrere Siedlungen, eine davon in Hattersheim, die mit Fernwärme beheizt werden. Bei der Fernwärme wird auch die Abwärme von großen Rechenzentren sinnvoll und kostengünstig genutzt werden. Im Sinne des Klimaschutzes!
Ein Gastbeitrag von Otfried Sinner – Vorstandsvorsitzender/CEO Traumhaus AG
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