Börse am Morgen: Borussia Dortmund, Continental und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sind im Juli 2023 im Vergleich zum Juli 2022 um 6,0% gefallen. Gegenüber Juni 2023 ergab sich ein Rückgang um 1,1%. Im Juni 2023 ergab sich y/y noch ein Anstieg um 0,1%, wohingegen sich zum Mai 2023 ein Rückgang um 1,1% einstellt. Zum Teil ist der hohe Rückgang zum Vorjahresmonat auf einen Basiseffekt zurückzuführen, da die Erzeugerpreise im Vorjahr nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine stark gestiegen waren. Hauptursächlich waren Preisrückgänge bei Energie, so fielen die Preise für Strom im Juli 2023 ggü. Juli 2022 um 30,0%, diejenigen für Erdgas um 16,2% und Mineralölerzeugnissen waren 16,6% billiger. Aber auch Vorleistungsprodukte waren y/y um 3,4% günstiger vor allem durch starke Preisrückgänge bei Metallen, Düngemitteln und Stickstoffverbindungen sowie Holz, wohingegen Preissteigerungen bei Kalk, Gips, Hohlglas, Zement, Transportbeton, Industriegasen, Baukies und Sand die Entwicklung bremsten. Trotzdem lagen die Erzeugerpreise ohne Berücksichtigung von Energie um 2,0% höher als im Vorjahr. Dies lag vor allem an starken Preisanstiegen bei Verbrauchsgütern von y/y +8,1%, die wiederum vor allem durch um 9,2% teurere Nahrungsmittel getrieben waren.
Laut einer aktuellen ifo Umfrage klagten im Juli 40,3% (Juni: 34,5%) der Unternehmen über Auftragsmangel im Wohnungsbau. Viele Unternehmen klagten auch über Auftragsstornierungen. „Es braut sich ein Sturm zusammen. Nach einem langjährigen Auftragsboom würgen die höheren Zinsen und die drastisch gestiegenen Baukosten das Neugeschäft förmlich ab“, kommentierte der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe die Ergebnisse.
2022 erzielten die Gemeinden in Deutschland wie schon im Vorjahr einen neuen Rekord bei den Gewerbesteuereinnahmen. Diese stiegen ggü. dem Vorjahr um 14,9% bzw. EUR 9,1 Mrd. auf EUR 70,2 Mrd. Brandenburg musste mit einem Minus von 3,8% als einziges Bundesland einen Rückgang verzeichnen. Die Einahmen aus der Grundsteuer A (land- und forstwirtschaftliche Betriebe) legten um 0,3% auf EUR 0,4 Mrd. und diejenigen aus der Grundsteuer B (Grundstücke) um 2,0% auf insgesamt EUR 14,9 Mrd. zu.
Tagesausblick
Gestern gab es kaum neue Datenveröffentlichungen – heute sieht das auch nicht gerade sehr viel besser aus! Der Richmond Fed Index gehört nach dem Empire State Survey und dem Philadelphia Index zu wohl der drittbedeutendsten regionalen Stimmungsumfrage in den USA. Und die USHauswiederverkäufe … na, wer will, schaut halt drauf! Ansonsten ist bereits heute der Blick auf Freitag gerichtet mit dem MegaEvent in Jackson Hole in Wyoming und dem ifo-Index aus München.
Renten- und Aktienmärkte
Nach deutlichen Gewinnen am Freitag kam es gestern sowohl bei deutschen als auch amerikanischen Staatsanleihen zu spürbaren Kursrückgängen. Anleger befürchten ein länger anhaltendes hohes Zinsniveau, sie richten ihre Blicke bereits auf das Notenbanktreffen in Jackson Hole am kommenden Freitag.
Nach den Abwärtsbewegungen der Vorwoche zeigten sich die europäischen Aktienmärkte gestern zunächst erholt. Die wichtigsten Indizes gaben ihre Gewinne am Nachmittag jedoch im Zuge des Anleihenausverkaufs wieder ab. Im DAX profitierte Tagessieger Continental von einem Pressebericht über eine mögliche Aufspaltung und einen Teilverkauf von Contitech. Die Wall Street handelte uneinheitlich. DAX +0,20%; MDAX -0,52%, TechDAX -0,21%, Dow Jones -0,11%; S&P 500 +0,69%; Nasdaq Comp. +1,56%.
Unternehmen
Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund ist im GJ 2022/23 in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Der Umsatz ohne Transfererlöse kletterte um 19% auf EUR 418,2 Mio., das EBITDA auf EUR 123,2 Mio. (Vj.: EUR 83,3 Mio.), der Nettogewinn lag bei EUR 9,6 Mio. (Vj.: EUR -31,9 Mio.). Damit übertraf Borussia Dortmund die eigenen Ziele von EUR 394 Mio. beim Umsatz, EUR 101 bis 106 Mio. beim EBITDA und EUR 2 bis 7 Mio. beim Nettogewinn. Angesichts der Corona-bedingten Verluste in den vergangenen Jahren soll aber auf eine Dividendenausschüttung in diesem Jahr noch verzichtet werden.
Devisen und Rohstoffe
Der Euro handelte ggü. dem US-Dollar stabil um die Marke von 1,09 USD.
Ölpreise legten nach Sorgen über eine weitere Angebotsverknappung zunächst leicht zu, drehten dann aber die Richtung.
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