Deutsche Bank überrascht die Börse und etwas „gießt Wasser in den Wein”
Die Börse reagiert heute positiv auf die Halbjahreszahlen 2023, die die Deutsche Bank am Morgen vorgelegt hat. Aktuell gewinnt der Aktienkurs rund 1,4 Prozent auf 10,552 Euro, das Tageshoch ist bei 10,708 Euro notiert. Damit prallt der Aktienkurs der Deutschen Bank an einer charttechnischen Hürdenzone zwischen 10,62 Euro und 10,73 Euro nach unten ab, was heute „Wasser in den Wein gießt” - auf die Bedeutung der Zone hatten wir zuletzt in einem 4investors-Chartcheck hingewiesen.
Der DAX-notierte Finanzdienstleister schließt das erste Halbjahr mit einem Anstieg beim Vorsteuergewinn um 2 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro ab. Unter dem Strich sorgt aber eine höhere Steuerquote für einen Gewinnrückgang um 7 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.
„Wir sind im ersten Halbjahr 2023 erneut in allen Geschäftsbereichen dynamisch gewachsen und haben unsere Ertragskraft ebenso unter Beweis gestellt wie unsere robuste Bilanz. Damit sind wir auf einem guten Weg, unsere Ziele für 2025 zu erreichen”, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Christian Sewing, am Mittwoch.
Gewinn durch Sondereffekte gedrückt
Ergebnisbelastungen verbuchte die Deutsche Bank im zweiten Quartal unter anderem aus Sondereffekten im nicht-operativen Bereich. In Summe machen diese 655 Millionen Euro aus, davon allein 395 Millionen Euro aus Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten. Im Vorjahresquartal fielen lediglich 102 Millionen Euro an nicht-operativen Kosten für die Bank an.
Erste Analystenreaktionen auf die Zahlen der Deutschen Bank liegen bereits vor. So hat JP Morgan die Einstufung des DAX-Titels mit „Overweight” bei einem Kursziel von 14 Euro bestätigt. Man spricht von soliden Zahlen des Frankfurter Bankkonzern, die dieser mit seinen Aktienrückkäufen unterstreiche. Vor Steuern habe die Deutsche Bank mehr als vom Experten-Konsens erwartet wurde verdient.
RBC sieht das Kursziel für die Deutsche Bank Aktie (WKN: 514000, ISIN: DE0005140008, Chart, News) weiter bei 15 Euro und belässt den Titel bei „Outperform”. Auch die RBC sieht den Aktienrückkauf des Finanzdienstleisters positiv.
Aktienrückkauf angekündigt
Den Rückkauf eigener Aktien hatte die Deutsche Bank bereits gestern angekündigt. Das Programm soll im August starten. Geplant ist dabei ein Aktienrückkauf im Volumen von bis zu 450 Millionen Euro. Noch im laufenden Jahr soll das Programm abgeschlossen werden.
„Mit den geplanten Aktienrückkäufen wollen wir wie versprochen weiteres Kapital an unsere Aktionäre ausschütten. Wir sind entschlossen, diesen Weg fortzusetzen. Gleichzeitig setzen wir unsere Globale-Hausbank-Strategie wie angekündigt beschleunigt um”, so Sewing.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Bank.