Friedrich Vorwerk: Gewinn und Ausblick enttäuschen, Aktie stürzt ab

Der Aktienkurs von Friedrich Vorwerk steht heftig unter Druck. Aktuell beträgt das Minus im XETRA-Handel mehr als 35 Prozent, der Kurs pendelt an der 13-Euro-Marke. Auslöser des Sturzes auf ein neues Allzeittief der Vorwerk-Aktie, die 2021 zu 45 Euro an die Börse gekommen ist, sind schwache Zahlen des Unternehmens für das Jahr 2022.
So hat Friedrich Vorwerk (WKN: A255F1, ISIN: DE000A255F11, Chart) den Umsatz im vierten Quartal des vergangenen Jahres zwar um mehr als die Hälfte auf 109 Millionen Euro erhöhen können. Allerdings belasten hohe Kosten für Nachunternehmen das Ergebnis deutlich. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern für das Quartal wird mit lediglich 2,8 Millionen Euro angegeben.
Das vergangene Quartal war von den Aktivitäten im Gas-Infrastrukturbau geprägt, die aufgrund der Energiekrise unter hohem Zeitdruck stattfanden. Hier sei es im vierten Quartal zu kurzfristigen Leistungserweiterungen gekommen, meldet die Vorwerk-Gruppe. Dies traf auf beschränkte Personalressourcen, welche - so das Unternehmen „aufgrund des hohen Fertigstellungsdrucks bei den kritischen Infrastrukturprojekten und des hohen Leistungsumfangs kurzfristig durch Nachunternehmer kompensiert werden mussten”.
Sinkende Gewinnspanne für 2023 erwartet
Für das Gesamtjahr 2022 weist Friedrich Vorwerk ein EBIT von 33,8 Millionen Euro und damit unter den Erwartungen aus. Die Gewinnspanne vor Zinsen und Steuern sollte laut Prognose der Gesellschaft zwischen 13 und 15 Prozent liegen, herausgekommen sind lediglich 9,2 Prozent. Der Umsatz liegt bei 368 Millionen Euro und damit über den prognostizierten 320 Millionen Euro.
Für 2023 stellt der Konzern aus Tostedt einen Umsatz von 300 Millionen Euro in Aussicht. Getätigte Investitionen sowie anhaltend hohe Kosten bei Material und Personal drücken auf die Margen. Auf EBITDA-Basis erwartet man in diesem Jahr eine Gewinnspanne auf dem Niveau des vergangenen Jahres, die EBIT-Marge soll dagegen gegenüber den 9,2 Prozent aus 2022 zurück gehen.