Schleppende Erholung der US-Ölproduktion stärkt OPEC+ - Commerzbank
Die US-Ölproduktion liegt, trotz der höchsten Ölpreise seit der Spitze 2018, immer noch ca. 1,5 Mio. Fass/Tag unter dem Niveau vor der Coronakrise. Die Rolle der USA als Swing-Anbieter, der dafür sorgte, dass Angebotsüberschüsse und -defizite relativ schnell ausgeglichen wurden, ist zumindest fraglich geworden. Die langfristige Perspektive für die Ölnachfrage und der Gegenwind für Investitionen in klimaschädliche Energieträger lassen die Produktion offensichtlich weniger sensitiv auf die steigenden Preise reagieren. Ein anhaltender Preisanstieg dürfte die Produktion aber dennoch stimulieren. Die OPEC+ wird dies beobachten, bleibt aber wohl in einer starken Position.
Anleihen
Deutschland: Handelsbilanz (September), 8:00 Uhr
Deutschland: ZEW-Index (November), 11:00 Uhr
USA: Erzeugerpreise (Oktober), 14:30 Uhr
Nach dem deutlichen Renditerückgang in der vergangenen Woche kam es zum Wochenauftakt zu einer Gegenbewegung. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, die am Freitag bis auf fast minus 0,29% gesunken war, erhöhte sich gestern auf minus 0,24%. Hierzu dürfte auch die verbesserte Wirtschaftsstimmung im Euroraum beigetragen haben. Der vom Beratungsunternehmen Sentix ermittelte Konjunkturindikator stieg im November nach drei Rückgängen an. Analysten hatten mit einem weiteren Einbruch gerechnet. Während die Lagebewertung der gut Tausend befragten Anleger erneut zurückging, hellte sich ihre Erwartungshaltung für die kommenden sechs Monate auf. Zwar beeinträchtigen Lieferengpässe und die hohe Inflation die Unternehmen weiter, Anleger gehen aber nur von einem vorübergehenden Problem aus. Für den Renditeanstieg sorgte auch das am Wochenende beschlossene US-Infrastrukturprogramm. Nachdem der Senat bereits im August für das Paket votiert hatte, stimmte nun auch das Repräsentantenhaus zu. Binnen zehn Jahren sollen 550 Mrd. US-Dollar in neue Infrastrukturprojekte gesteckt werden. Zusammen mit bereits veranschlagten Mitteln hat das Paket einen Umfang von insgesamt 1,2 Billionen US-Dollar. Der größte Teil der Summe kommt dem Transportsektor zugute. Neue Straßen und Brücken sollen Staus verhindern und den Gütertransport beschleunigen. Die aktuell gemeldeten Importdaten Chinas verheißen für die deutsche Wirtschaft nichts Gutes. Im Oktober waren Chinas Einfuhren aus der Eurozone in nominalen US-Dollar zum ersten Mal seit Mitte 2020 negativ (-0,7% gegenüber dem Vorjahr). Chinas Importe aus Deutschland gingen bereits den zweiten Monat in Folge zurück.
Aktien
Bayer, Ergebnis Q3
Fraport, Ergebnis Q3
Munich Re, Ergebnis Q3
Porsche SE, Ergebnis Q3
United Internet, Ergebnis Q3
Nach der starken Vorwoche nahmen sich die Anleger an den europäischen Aktienbörsen am Montag erst einmal eine Verschnaufpause. Auch wenn die Kurse im Dax 40 nach einem unveränderten Auftakt sukzessive etwas leichter tendierten, bestand eigentlich nie die Gefahr, dass die Marke von 16.000 Punkten unterschritten werden würde. Mit dem Handelsstart in New York wurden dann die leichten Verluste wieder aufgeholt. Klare Spitzenreiter im deutschen Leitindex waren die Aktien von Siemens Energy (+5,0%). Am unteren Ende des Performancetableaus fanden sich hingegen die Titel von Henkel (-6,5%) wieder, nachdem der Konsumgüterkonzern wegen der hohen Rohstoff- und Transportkosten die Prognose für seine operative Marge angepasst hatte. Im Auswahlindex für den Euroraum, dem EuroStoxx 50, setzten sich die Aktien des Baustoff-Produzenten CRH (+2,1%) am besten in Szene. Unter den wenigen Branchen, die spürbar zulegen konnten, ragte der Grundstoffsektor (+1,2%) heraus. Auch die Indizes an der Wall Street starteten relativ verhalten in die neue Börsenwoche und schlossen letztendlich mit marginalen Gewinnen. Nachdem der US-Kongress nach langem Ringen das Infrastrukturprogramm von Joe Biden verabschiedet hatte, standen vor allem die Aktien von Caterpillar (+4,1%) im Fokus. Dagegen wurde der steile Anstieg der Titel von Tesla (-4,8%) wegen einer Twitter Abstimmung über den Verkauf von einem Zehntel der Anteile von Firmengründer Elon Musk leicht gebremst. Im beschriebenen Umfeld profitierte insbesondere der Grundstoffsektor (+1,2%), während die defensiven Branchen Versorger (-1,5%) und Basiskonsum (-1,0%) unter Druck gerieten. Die asiatischen Börsen entwickeln sich uneinheitlich.