Voltabox Aktie auf neuem Allzeittief - es „brennt” in Delbrück
Gestern hatten wir bereits über die Bilanz von Voltabox für das Jahr 2020 berichtet. Zugleich hat das Unternehmen den Quartalsbericht für die ersten drei Monate 2021 vorgelegt. Die Termine hatte man schon zuvor angekündigt. Vielleicht waren es Sparmaßnahmen, dass man deshalb auf die sonst üblichen Worte an die Aktionäre in separaten Mitteilungen verzichtete.
Grund einzusparen gibt es genug bei dem Unternehmen aus Delbrück, das zwar die roten Zahlen gegenüber 2020 deutlich verringern konnte, aber eben weiter bei Cashflow wie den Ergebnissen im negativen Terrain liegt. Der Umsatz ist von 2,81 Millionen Euro auf 2,51 Millionen Euro gefallen. Auf EBITDA-Basis konnte der Verlust von 6,19 Millionen Euro auf 0,24 Millionen Euro gesenkt werden. Je Voltabox Aktie reduzierte sich der Quartalsverlust von 1,05 Euro auf 0,09 Euro.
Auch bei der finanziellen Lage gibt es keine Entwarnung für die paragon-Tochter, die gestern ihre Lage als „insgesamt bestandsgefährdend” in der Bilanz für 2020 beschrieben hat. Mit 0,8 Millionen Euro liegt der Free Cashflow immer noch klar in der Minuszone, im Vorjahresquartal waren es 1,54 Millionen Euro Minus. Für das Gesamtjahr erwartet man ein Minus von 5 Millionen Euro beim Free Cashflow. Zum Vergleich: Die liquiden Mittel sind zum Ende des ersten Quartals 2021 auf knapp 0,75 Millionen Euro zusammen geschmolzen. Die Nettoverschuldung liegt dagegen bei 12,64 Millionen Euro und damit mehr als eine Million Euro höher als Ende des vergangenen Jahres.
Es brennt also lichterloh in Delbrück. Voltabox hofft auf den Investor, der das Unternehmen aus der angespannten, existenzgefährdenden Situation retten soll. Konzernmutter paragon ist verkaufswillig, doch die Verhandlungen ziehen sich hin und eine Einigung ist seit Monaten überfällig. Diese soll nun noch im laufenden Jahr kommen - wir berichteten. Wie vorteilhaft diese, so sie denn kommt, für Aktionäre von Voltabox sein wird, bleibt abzuwarten. Am langen Hebel sitzt derzeit jedenfalls nicht paragon und schon gar nicht Voltabox.
Und auch an der Börse sieht es für Voltabox düster aus. Charttechnische Verkaufssignale und die steten schlechten Nachrichten aus dem Unternehmen setzen den Aktienkurs unter Dauerdruck. Im XETRA-Handel wird die Voltabox Aktie heute mit 2,365 Euro gehandelt - ein neues Tief, einst wurden mehr als 33 Euro für das Papier nach dem IPO gezahlt. Insgesamt ist die einst stolze Marktkapitalisierung auf einen Rest von 37 Millionen Euro zusammen geschmolzen - Ende offen.