DEAG: Delisting-Offerte von Angermayers Apeiron weit unter den jüngsten Aktienkursen
Die umstrittene Delisting-Welle greift um sich: DEAG reiht sich bei den Unternehmen ein, die sich aus dem regulierten Markt der Börse zurückziehen wollen - ausgerechnet nach sehr hohen Kursverlusten als Folge der COVID-19 Pandemie und der temporären Stilllegung der Entertainment-Branche zur Eindämmung des Infektionsgeschehens. Aktionäre der Gesellschaft sollen nun mit einem im Vergleich zu früheren Aktienkursen entsprechend niedrig ausfallenden Angebot abgespeist und aus dem Unternehmen herausgekauft werden.
„In einer heute mit der Apeiron Investment Group Ltd. und deren Bietergesellschaft (Musai Capital Ltd., „Bieterin”) geschlossenen Vereinbarung wurde die Durchführung eines öffentlichen Delisting-Übernahmeangebots als Voraussetzung für das Delisting vereinbart”, teilt DEAG mit. Im Zuge des Delistings sollen die Anteilscheine der Gesellschaft im deutlich weniger regulierten Open Market (Freiverkehr) der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden.
Im Rahmen des anstehenden Delisting-Übernahmeangebots bietet die Investmentgesellschaft Apeiron von Christian Angermayer, mit 18 Prozent Anteil größte Einzelaktionärin bei DEAG, über die Musai Capital Ltd. voraussichtlich einen Betrag von 3,07 Euro je Anteilschein. Berechnet sei dieser „gemäß der gesetzlich für ein Delisting-Übernahmeangebot geforderten volumengewichteten Durchschnittskurse der letzten drei und der letzten sechs Monate” - und damit mitten aus der Zeit des Corona-Crashs. Die DEAG-Aktie hatte ihr Tief erst im November bei 2,26 Euro gesehen. Zum Vergleich: Zuletzt war das Papier wieder bis auf 4,00 Euro gestiegen. Aktuell liegt der Aktienkurs des Berliner Entertainment-Konzerns bei 3,14 Euro und verliert gegenüber Freitag fast 14 Prozent an Wert. Der endgültige Angebotspreis wird noch festgelegt.
„Trotz der nach wie vor bestehenden Unsicherheiten über die Zukunft der Live-Entertainment-Industrie durch die weiterhin bestehenden Restriktionen freut sich die DEAG über die fortlaufende Unterstützung und das Vertrauen sämtlicher Vorstandsmitglieder, Aufsichtsräte, aller Geschäftsführer, Partner, Mitgesellschafter und der bestehenden Großaktionäre, die den bestehenden Wachstumskurs der DEAG im nicht gelisteten Unternehmensumfeld weiter gemeinsam verfolgen wollen”, so DEAG-Chef Peter Schwenkow.