Formycon Aktie explodiert: COVID-19 Blocker mit Vorteilen gegenüber BioNTech, Moderna, CureVac & Co?
Aktuell liegt die Formycon Aktie mehr als 41 Prozent im Plus bei 47,40 Euro. Der Grund für die Kursrallye ist eine Nachricht des Münchener Biotech-Unternehmens zu einem Projekt, das die Gesellschaft zusammen mit den Lehrstühlen für Virologie und Biotechnologie der Technischen Universität München durchgeführt haben. Im Fokus steht die Entwicklung eines ACE2-Antikörper-Fusionsproteins (FYB207). „SARS-CoV-2 und andere Corona-Viren nutzen ACE2 auf der Oberfläche menschlicher Zellen als Eintrittspforte für die Infektion der Atemwege. Formycon hat daher das menschliche ACE2-Protein mittels computergestütztem Strukturdesign mit dem konstanten Teil menschlicher Antikörper verknüpft und damit einen sehr wirksamen SARS-CoV-2 Blocker mit der Bezeichnung ACE2-IgG-Fc geschaffen”, teilen die Süddeutschen heute mit.
Das lässt den Aktienkurs steil in die Höhe schießen. Dass der Aktienkurs wichtige charttechnische Hürden an der Widerstandszone um 39,40 Euro nimmt, verstärkt den Aufwärtstrend im heutigen Handel noch. In der Spitze erreicht Formycons Aktienkurs bisher 48,50 Euro am heutigen Mittwoch.
Formycon sieht sich im Vorteil gegenüber anderen Methoden zur Bekämpfung von COVID-19. „Im Vergleich zu Impfstoffen und therapeutischen Antikörpern ist das ACE2-Antikörper-Fusionsprotein maximal gegen ein Ausweichen des Virus durch Mutation geschützt”, so das Unternehmen.
Doch Vorsicht. Aktuell befindet man sich in einer frühen Phase der Entwicklung, von einer Zulassung ist man noch weit entfernt - auch auf Notfallbasis. „Zur beschleunigten Durchführung der weiteren Entwicklung und klinischer Studien erwägt Formycon Optionen für finanzielle und strategische Partnerschaften. Vorgesehen ist dabei die Ausgründung des Projektes in eine separate Tochtergesellschaft”, so Formycon am Mittwoch.
„Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse unserer Laborstudien erwarten wir von FYB207 im Vergleich zu Antikörpern und chemischen Wirkstoffen eine höhere Wirksamkeit und Sicherheit sowie eine größere Anwendungsfreundlichkeit. Die Umsetzung dieses innovativen Projektes wird keine Auswirkungen auf unsere laufenden Biosimilar-Programme haben”, so Stefan Glombitza, COO von Formycon.