Am Morgen: Bayer, Societe Generale, Apple und Facebook im Fokus - Nord LB Kolumne
Chinas Außenhandel ist im November überraschend stark gestiegen. Die Exporte zogen im November gegenüber dem Vorjahr um 21,1% (Oktober: +11,4%) an. Auch die Importe stiegen, allerdings mit 4,5% etwas langsamer als im Oktober (+4,7%). Sie blieben hinter den Prognosen zurück.
Die deutsche Produktion hat sich im Oktober überraschend den sechsten Monat in Folge erhöht. Industrie, Bau und Energieversorger erzeugten zusammen 3,2% mehr, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Im September hatte das Plus bei 2,3% gelegen. "Auch wenn die Auftragseingänge für eine Fortsetzung des Aufholprozesses sprechen, so bleibt die weitere Entwicklung der Industriekonjunktur angesichts des Pandemiegeschehens und des Teil-Lockdowns von Unsicherheit geprägt", hieß es. Im Vergleich zum Beginn der ersten Corona-Welle fiel die Produktion allerdings um 4,9%.
Trübe Stimmung im Handel: Die steigenden Corona-Infektionszahlen mit dem „Teil-Lockdown“ haben die Verbraucherstimmung im Dezember auf das niedrigste Niveau seit 6 Monaten gedrückt, wie der Einzelhandelsverband HDE zu seiner monatlichen Umfrage unter 2000 Konsumenten mitteilte. Zwar verlagert sich ein Teil in den Online-Handel, doch grundsätzlich blieben Anschaffungen vor allem in den Bereichen Tourismus und Gastronomie stark begrenzt, hieß es. Kleiner Lichtblick: Die Tage vor dem zweiten Advent liefen einer HDE-Umfrage unter 500 Unternehmen zufolge etwas besser als in der Vorwoche.
Rentenmarkt
Das Fehlen von Fortschritten bei den Brexit-Verhandlungen hat die Anleger bei deutschen Staatsanleihen zugreifen lassen. US-Staatsanleihen waren gefragt. Eine angespannte CoronaLage und das Stocken der Brexit-Verhandlungen sorgten auch in Amerika für Verunsicherung.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt musste am Dienstag aus dreierlei Gründen Federn lassen: 1. das Corona-Infektionsgeschehen; 2. die Brexit-Unsicherheit und 3. die generelle Euro-Stärke. DAX -0,21%, MDAX -0,26%, TecDAX -0,49%. Bei den Unternehmen stand der Chemiesektor im Fokus. Analystenmeinungen verhalfen zu positiven Vorzeichen und Spitzenplätzen im DAX. Covestro +2,92%; Linde +2,31%.
Die Wall Street entwickelte sich gestern unterschiedlich. Während im Dow nach den jüngsten Gewinnen Kasse gemacht wurde, flüchteten Anleger angesichts der weiter steigenden Corona-Infektionszahlen in Technologiewerte. Dow Jones -0,5%, S&P-500 -0,2%, Nasdaq-Comp. +0,5%. Bei den Einzelwerten gehörten die Aktien von Apple (+1,2%) und Facebook zu den Gewinnern (2,1%). Nikkei-225 schwächer bei 26.467,08 Punkten.
Unternehmen
Bayer verstärkt sich im Pharmageschäft durch eine Partnerschaft mit dem kalifornischen Biotechunternehmen Atara Biotherapeutics. "Diese Transaktion ist ein grundlegendes Element der neuen Zell- und Gentherapie-Strategie von Bayer", sagte der Leiter der neuen Zell- und Gentherapie-Plattform bei Bayer, Carius. Durch die Zusammenarbeit steigt der Konzern in das Gebiet der so genannten CAR-T-Zelltherapien ein und sichert sich unter anderem den Zugriff auf eine vielversprechende Krebs-Immuntherapie von Atara. Das US-Unternehmen erhält von Bayer zunächst eine Vorauszahlung von 60 Mio. US-$ und Meilensteinzahlungen von bis zu 610 Mio. US-$ beim Erreichen bestimmter Ziele.
Societe Generale will bis 2025 600 Filialen schließen und damit fast 450 Mio. EUR einsparen. Dazu soll das Filialnetz von SocGen und der Tochter Credit du Nord zusammengelegt werden. Zugleich plant die größte Bank Frankreichs in den Ausbau der Online-Bank Boursorama zu investieren. Ihre Kundenzahl soll bis 2025 auf 4,5 (akt.: 2,5) Mio. steigen. Bis 2023 wird erwartet, dass die Online-Bank insgesamt Verluste von 230 Mio. EUR schreiben wird. Erst 2024 ist mit einem Gewinn zu rechnen.
Devisen
Die Angst vor einem Scheitern der Brexit-Verhandlungen hat sowohl den Euro als auch das brit. Pfund unter Druck gebracht.
Öl / Gold
Die Ölpreise litten zum Wochenauftakt unter Gewinnmitnahmen. U.a. belastete die wieder etwas anziehende US-Währung. Auch der Goldpreis hat tagsüber seine Aufholjagd erst einmal beendet. Da Gold in US-$ notiert, belastete auch hier die Steigerung bei der US-Währung.