Grenke Aktie stürzt weiter ab: Große Zweifel bleiben und Viceroy legt nach

Erneut kommt Grenkes Aktienkurs stark unter Druck. Nach dem gestrigen Kurssturz geht es aktuell um mehr um fast 24 Prozent auf 34,00 Euro nach unten, das Tagestief ist bei 33,46 Euro notiert. Heute Morgen vor Handelsbeginn lag Grenkes Aktienkurs noch im Bereich des gestrigen XETRA-Schlusskurses auf einem stabilen Niveau. Auch eine Analyse von Warburg Research, die ihre Kaufempfehlung für den MDAX-Titel bestätigen, stützt Grenkes Aktienkurs heute nicht. Zum Vergleich: Vor dem Corona-Crash wurden noch mehr als 104 Euro für den Anteilschein des Unternehmens aus Baden-Baden gezahlt. Selbst das Corona-Crashtef bei 40,50 Euro wurde mittlerweile deutlich unterschritten.
Für den erneuten Kursrutsch ist zum einen die bisher bei Weitem nicht ausreichende Stellungnahme Grenkes zu den von Viceroy geäußerten Betrugsvorwürfen verantwortlich, wir berichteten und warnten bereits, dass die Unsicherheit damit nicht weichen werde. Grenke arbeitet zwar an einer ausführlicheren Stellungnahme, doch Viceroy, short in der Grenke Aktie, kommt dem Unternehmen heute mit neuen Angaben und Hintergründen zu den Betrugsvorwürfen zuvor.
In der zweiten Publikation zu Grenke nimmt sich Viceroy, hinter der Fraser Perring steht, bekannt bereits von Steinhoff und Wirecard, zum einen mögliche Interessenskonflikte des Konzerngründers und langjährigen Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Grenke und Thomas Konprecht in Geschäften mit der CTP Handel-und Beteligungs GmbH und Sacoma AG vor. Zum anderen steht erneut die Finanzierung der Gesellschaft im Mittelpunkt, nachdem Grenke gestern mit dem Verweis auf bei der Bundesbank geparkten Geldern dementiert hatte, dass Liquidität fehle. Viceroy weist darauf hin, dass Grenke weiterhin teure ungesicherte Schulden aufnehme, teure Asset-Backed-Commercial-Paper-Programme eingehe und Schuldverschreibungen emittiere, wenn die Gesellschaft weit über den Kapitaladäquanzanforderungen liege. Ein Kommentar von Grenke zu der neuen Publikation liegt bisher nicht vor.