CureVac: IPO-Erfolg als Belastung? - Haas: „Höhepunkt monatelanger Arbeit”

Dass der Börsengang der CureVac Aktie an der NASDAQ ein voller Erfolg war, wird niemand ernsthaft bestreiten. Und obwohl das Tübinger Biotech-Unternehmen, das einen Impfstoff gegen den Erreger der COVID-19 Pandemie entwickelt, bei der Preisspanne mit 14 Dollar bis 16 Dollar und einem Platzierungspreis von 16 Dollar je CureVac Aktie nicht gerade defensiv bei der IPO-Preisfeststellung war, rissen sich die Anleger seit der Erstnotiz am Freitag förmlich um die Anteilscheine. In der Spitze wurden am Montag 85 Dollar (!) notiert, gestern ging es bis auf 65,09 Dollar nach unten und mit 65,70 Dollar aus dem NASDAQ-Handel.
Für CureVac ein zweischneidiges Schwert: Während die Zeichnungsgewinne erfreulich für die Aktionäre der Gesellschaft sind, hätte das Tübinger Unternehmen und sein Hauptaktionär, der SAP-Gründer und Investor Dietmar Hopp, durchaus höhere Emissionserklse erzielen können. Zudem läuft nach dem unglaublichen Hype in den ersten beiden Handelstagen das Unternehmen nun Gefahr, die hohe Bewertung nicht rechtfertigen zu können - der Erfolg wäre dann eine Belastung für die zukünftige Performance.
Von den Süddeutschen kommt nun das finanzielle Fazit des IPO an der NASDAQ. Emittiert wurden 15.333.332 Stammaktien inklusive einer Underwriter-Kaufoption für 1.999.999 Stammaktien zu einem Emissionspreis von 16,00 US-Dollar pro Stammaktie mit einem Gesamtbruttoerlös von rund 245,3 Millionen US-Dollar. „Gleichzeitig mit dem Börsengang erwarb Dietmar Hopp, Mitgründer von SAP und des Hauptaktionärs dievini Hopp BioTech, über die DH-LT-Investments GmbH und verbundene Unternehmen im Rahmen einer Privatplatzierung von 100 Millionen Euro Stammaktien von CureVac zum Emissionspreis”, so das Biotech-Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch.
„Ein Börsengang ist ein besonderer Meilenstein in der Geschichte eines jeden Unternehmens, und für uns ist er der Höhepunkt monatelanger Arbeit des gesamten CureVac-Teams. Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Entwicklung und Herstellung von mRNA-basierten Impfstoffen gegen Covid-19 und andere Infektionskrankheiten sowie auf Produktkandidaten in den Bereichen Onkologie und Proteintherapie”, so Franz-Werner Haas, Vorstandsvorsitzender von CureVac.