Goldpreis auf Rekordhoch, Goldminen hinken hinterher - Commerzbank Kolumne

Aktien von Goldminen steigen derzeit schneller als der Goldpreis. Wesentlicher Grund: Der Gewinnhebel ist >1, da der Goldpreis rascher als die Kosten steigt. Aber die relative Stärke ist verglichen mit früheren Zyklen nur schwach ausgeprägt (gelbe Linie). Auch in der absoluten Entwicklung (graue Linie) ist klar zu erkennen, dass Goldminen im Gegensatz zum Goldpreis noch erheblich unter ihren historischen Hochs von 2011 notieren. Zum einen dürfte dies an der derzeitigen Präferenz für physisches Gold liegen und zum anderen an steigenden Kosten der Minenunternehmen und geringeren Goldreserven. Man kann aber aus der relativ verhaltenen Kursentwicklung auch ableiten, dass Goldminen noch nicht hoch bewertet sind.
Anleihen
USA: Baubeginne/-genehmigungen (Juli), 14:30 Uhr
Der Rentenmarkt handelte zum Wochenauftakt nahezu unverändert. Aus dem Euroraum wurden keine relevanten Wirtschaftsdaten vermeldet, die Impulse hätten liefern können. Auch der am Nachmittag überraschend negative Empire-State-Index, der die Unternehmensstimmung im US-Bundesstaat New York abbildet, hatte keine großen Auswirkungen auf die Kurse. Der Index ging im August von 17,2 auf 3,7 Punkte zurück (erwartet 15,0 Punkte). Es zeichnet sich ab, dass die US-Wirtschaftserholung eher unruhig verläuft. Aus dem gestern veröffentlichen Monatsbericht der Deutschen Bundesbank geht hervor, dass sich die deutsche Wirtschaft nach dem coronabedingten Einbruch im dritten Quartal deutlich erholen wird. Allerdings sei der Weg bis zu einer umfassenden wirtschaftlichen Normalisierung noch weit und es bestehe die Gefahr von Rückschlägen. Die Bundesbank nimmt an, dass der Staatshaushalt im laufenden Jahr ein Finanzierungsdefizit von 7% aufweisen und die Schuldenquote auf 75% der jährlichen Wirtschaftsleistung steigen wird. Ferner hielten die mit der Pandemie verbundenen wirtschaftlichen Kosten und der Bedarf an Gegenmaßnahmen vermutlich über das laufende Jahr hinaus an. Daher könnten zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen sinnvoll sein, wenn sich im weiteren Verlauf keine durchgreifende Besserung der Wirtschaftslage abzeichnete. Allerdings plädiert die Bundesbank in solchen Fällen für eine zeitliche Befristung der Hilfsmaßnahmen. Kritisch äußert sich die Bundesbank zu Details des europäischen Extrahaushalts, mit dessen Mitteln die wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie bekämpft werden sollen. Die umfangreiche Schuldenfinanzierung, insbesondere von Transfers, sei ein "bedenkliches Novum“, denn eine Kreditaufnahme auf der EU-Ebene sei in den EU-Verträgen eigentlich nicht vorgesehen.
Aktien
BHP Group, Jahreszahlen
Fraport, Verkehrszahlen 33. Kalenderwoche
Home Depot, Ergebnis Q2
Walmart, Ergebnis Q2
Die europäischen Aktienmärkte starteten sehr verhalten in die neue Handelswoche. Im deutschen Leitindex sorgten immerhin die Aktien von Infineon (+3,5%) für ein positives Highlight. Stark belastet zeigten sich hingegen angesichts steigender Neuinfektionszahlen und weiterer Reisewarnungen die Titel von Luftfahrt- und Reiseunternehmen. So standen im MDax die Anteilscheine der Deutschen Lufthansa (-3,7%) unter Druck. Die Fluggesellschaft beabsichtigt trotz der erweiterten Reisewarnung weiterhin Spanien anzufliegen. Stärkste Titel im Index für mittelgroße Werte waren die Aktien von Hellofresh (+4,6%). Der Online-Essenslieferdienst könnte ab der nächsten Woche Wirecard im Dax30 ablösen. Unter den Branchen des Eurostoxx 600 konnten insbesondere Grundstoffe (+1,4%) zulegen. Positiv war zum Wochenstart auch die Entwicklung bei Gesundheit (+1,0%) und IT (+0,9%). Den stärksten Druck erlebte aus genannten Gründen der Reise- und Freizeitsektor (-1,7%). Während auch der Dow Jones eher behäbig in den Handel startete, zogen die Technologietitel des Nasdaq 100 wieder stärker an. Stärkste Einzeltitel im techlastigen Auswahlindex waren die Aktien von Tesla (+11,2%), bei denen die Aussicht auf einen Aktiensplit zusätzlich beflügelte. Im Dow Jones hingegen bremste die schwache Kursentwicklung bei einigen Finanzwerten. Die Aktien von JP Morgan (-2,6%) und Goldman Sachs (-2,4%) litten darunter, dass Berkshire Hathaway ihre Anteile bei vielen großen Namen im Sektor reduziert hatte. Die stärkste Branchenperformance wies letztendlich noch vor IT (+0,7%) der Gebrauchsgütersektor (+1,2%) auf. An den asiatischen Börsen halten sich die Anleger in der Breite eher zurück. Auch die europäischen Märkte werden kaum verändert eröffnen.