Paion: Remimazolam beginnt „erste Umsatzerlöse zu generieren”
Paion meldet Zahlen für die erste Hälfte des Jahres 2020, dessen bisheriger Höhepunkt für die Aachener mit der Zulassung ihres Narkosemittels Remimazolam in den USA allerdings in die zweite Jahreshälfte fällt. In den Zahlen sind die Effekte daraus noch nicht enthalten. So meldet Paion einen Umsatzrückgang von 7,5 Millionen Euro auf 3,52 Millionen Euro für die ersten sechs Monate 2020. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sind leicht auf 6,4 Millionen Euro gestiegen und die Verwaltungs- und Vertriebskosten von 2,32 Millionen Euro auf 3,61 Millionen Euro. Unter dem Strich meldet Paion einen Verlust von 6,05 Millionen Euro für die erste Hälfte dieses Jahres nach 0,59 Millionen Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum.
„Paions Schwerpunkte für den Rest des Jahres 2020 liegen auf der Auswertung der Phase-III-Studie in der Allgemeinanästhesie in Europa, Zulassungsverfahren in Europa und anderen Regionen, dem Aufbau der Supply Chain und der kommerziellen Herstellung von Remimazolam sowie der Marktvorbereitung und dem Vermarktungsstart von Remimazolam in unterschiedlichen Territorien”, so das Aachener Unternehmen zum Ausblick. Prognostiziert wird für 2020 ein Umsatz von 20 Millionen Euro, wovon 15 Millionen Euro auf die Anfang Juli erfolgte Zulassung für Remimazolam in den USA und der daraus fälligen Meilensteinzahlung von Cosmo entfallen. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sollen 10 Millionen Euro bis 12 Millionen Euro ausmachen, Vertriebs- und Verwaltungskosten zwischen 7 Millionen Euro und 9 Millionen Euro liegen. Unter dem Strich erwartet Paion für 2020 einen Gewinn zwischen 0,5 Millionen Euro und 4 Millionen Euro.
Auf Basis der aktuellen Planungen sei man bis mindestens ins zweite Halbjahr 2021 durchfinanziert, heißt es vonseiten des Aachener Unternehmens. Noch offen ist die Entscheidung, ob man in Europa Remimazolam nach einer Zulassung selbst vermarkten will oder einen Vermarktungspartner ins Boot holt. Vor allem von dieser Entscheidung hängt ab, ob zusätzlicher Liquiditätsbedarf entstehen wird. „Eine abschließende Entscheidung zum Aufbau eines eigenen Vertriebs ist noch nicht getroffen worden”, so Paion am Mittwoch. Die Finanzierungsvereinbarung mit Yorkville, die immer wieder den Aktienkurs des Aachener Unternehmens belastet hat, will man nicht weiter nutzen.
„Mit der Zulassung von Remimazolam in drei bedeutenden Märkten - USA, Japan und China - haben wir einen entscheidenden Zeitpunkt in der Geschichte PAIONs erreicht: Unser Produkt wird in den Markt eingeführt und beginnt erste Umsatzerlöse zu generieren, von denen Paion abhängig von der Region mit Umsatzbeteiligungen von bis zu 25 Prozent profitieren wird. Auch in unserem Heimatmarkt Europa kommen wir gut voran”, sagt Paion-Chef Jim Phillips. In Europa laufe die Auswertung der Daten für die Phase-III-Studie in der Allgemeinanästhesie. „Bei planmäßigem Verlauf erwarten wir, dass wir dafür nächstes Jahr eine Erweiterung des derzeit in Prüfung befindlichen EU-Zulassungsantrags für die Kurzsedierung einreichen können”, so der Manager.