Deutsche Bank Aktie: Renditeziel ist „ehrgeiziger geworden”
Kurz sah es gestern so aus, als könnte die Aktie der Deutschen Bank ihren kurzfristigen Abwärtstrend überwinden. Tatsächlich ging es im Handelsverlauf bis auf 6,688 Euro nach oben, damit auch deutlich über die Trendlinie hinaus. Doch im Tagesverlauf brachen die Gewinne in sich zusammen. Am Ende des Tages gab es kein charttechnisches Kaufsignal mehr und für die Deutsche Bank Aktie einen XETRA-Schlusskurs von 6,54 Euro (+0,23 Prozent).
Ausbruchsversuch misslungen, muss also das charttechnische Fazit zum Wochenauftakt für den Aktienkurs des Finanzdienstleisters lauten. Aktuelle Indikationen vermitteln ein ähnliches Bild und notieren bei 6,527/6,554 Euro. Was die Sache spannend macht: Heute steht bei der Deutschen Bank der Kapitalmarkttag auf der Agenda - und es gibt Neuigkeiten vom Unternehmen!
Der Umbau des Unternehmens geht in Teilen schneller als erwartet voran. „In den vergangenen Monaten sind wir bei unserem Umbau in jeder Hinsicht deutlich vorangekommen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing. „Wir liegen im Plan und in einigen Bereichen sogar über Plan”, so der Manager. Im Vorfeld des Investorentreffens bestätigt die Deutsche Bank zudem ihre Finanzziele. 2019 werden Kosten in Höhe von 21,5 Milliarden Euro erwartet, allerdings bereinigt um Kosten des Konzernumbaus und aus dem Hedgefonds-Deal mit BNP Paribas. 2020 sollen die Kosten dann auf 19,5 Milliarden Euro fallen und 2021 nur noch bei 17 Milliarden Euro liegen.
Im Jahr 2022 will der Bankkonzern dann eine Rendite von 8 Prozent nach Steuern auf das materielle Eigenkapital erzielen. Allerdings warnt man: „Das Management ist sich bewusst, dass dieses Ziel angesichts eines ungünstigeren Umfelds ehrgeiziger geworden ist, insbesondere aufgrund der Zinsentwicklung in der Eurozone”, so die Deutsche Bank.
Zudem meldet die Deutsche Bank, dass die Europäische Zentralbank die Mindestkapitalanforderungen für das Unternehmen gesenkt habe. Nach zuvor 11,84 Prozent liegt diese Marke nun bei 11,49 Prozent. „Der geringere Wert ist auf eine niedrigere Säule-2-Mindestkapitalanforderung zurückzuführen. Diese sinkt zum 1. Januar 2020 von 2,75 Prozent auf 2,50 Prozent”, so der DAX-Konzern am Dienstag. Man sieht in der Entscheidung der EZB den „Ausdruck der Fortschritte, welche die Deutsche Bank seit der ersten SREP-Bewertung 2016 gemacht hat”. „Unsere aktuelle harte Kernkapitalquote liegt komfortabel oberhalb der Anforderungen und wir werden alles tun, um während unseres gesamten Umbaus eine solide Kapitalausstattung aufrecht zu erhalten”, so James von Moltke, Chief Financial Officer der Deutschen Bank.