Intershop: Verlust weitet sich aus - Cloud-Sparte wächst
Beim Software-Konzern Intershop ist der Umsatz in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 um 2 Prozent auf 23,4 Millionen Euro gefallen. Hintergrund sei die Umstellung des Erlösmodells auf die Cloud-typischen wiederkehrenden Einnahmen. In der Cloud-Sparte sei der Auftragseingang um mehr als die Hälfte auf 4,8 Millionen Euro gestiegen, meldet die Gesellschaft am Mittwoch. Bei den jährlich wiederkehrenden Cloud-Umsätzen meldet Intershop ein Plus von 31 Prozent auf 6,4 Millionen Euro.
Die Umstellung bei den Umsätzen wirkt sich auf die Ergebnisse aus: Intershop meldet vor Zinsen und Steuern einen operativen Neunmonatsverlust von 4,6 Millionen Euro nach 3,7 Millionen Euro zuvor. Im dritten Quartal konnte man den operativen Verlust aber von 1,7 Millionen Euro auf 0,9 Millionen Euro senken. Nach neun Monaten 2019 bilanziert die Gesellschaft einen Verlust von 4,8 Millionen Euro gegenüber 3,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die jüngst gesenkte Prognose für 2019 wird bestätigt.
„Die Cloud-Transformation unseres Geschäftsmodells kommt voran und bis Ende des Jahres werden wir die Trendwende beim Umsatz erreichen. Aber der Prozess erfordert mehr Zeit und Ressourcen als wir bislang erwartet hatten. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Aufsichtsrat beschlossen, eine Restrukturierung durchzuführen und unsere Planung an die aktuellen Marktgegebenheiten anzupassen”, sagt Intershop-Chef Jochen Wiechen am Mittwoch. „Damit wollen wir die Cloud-Umstellung erfolgreich zum Abschluss bringen. Denn die erfolgreiche Transformation sichert unsere vielfach attestierte Technologieführerschaft und ist der Schlüssel für eine positive Unternehmensentwicklung und neues Wachstum”, so der Manager.
Am Montag hatte das Unternehmen eine Verlustanzeige publizieren und eine außerordentliche Hauptversammlung ankündigen müssen. Auslöser sind laufende Verluste der Gesellschaft sowie der Beschluss, eine Restrukturierung durchzuführen, die Intershop-Angaben zufolge Kosten von rund einer Million Euro verursachen werde. „Die Bildung dieser Rückstellung und das am 15. Oktober 2019 bekanntgegebene vorläufige operative Ergebnis (EBIT) von -4,6 Millionen Euro für die ersten neun Monate 2019 führen nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) zu einem Verlust des hälftigen Grundkapitals im Sinne von § 92 Abs.1 AktG bei der Gesellschaft”, so das Jenaer Unternehmen. Zudem erwartet der Softwarekonzern aus möglichen Abschreibungen auf Buchwerte weitere 4,5 Millionen Euro an Ergebnisbelastungen im laufenden Geschäftsjahr.