Gerry Weber: Jetzt ist es passiert

Schwere Hiobsbotschaft beim finanziell angeschlagenen Modekonzern Gerry Weber. Man habe am heutigen Freitag „beim zuständigen Amtsgericht Bielefeld die Anordnung des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens gemäß § 270 a InsO mit dem Ziel beantragt, das Unternehmen im Zuge der laufenden Restrukturierung zu sanieren”, teilt das Unternehmen aus dem westfälischen Halle am frühen Nachmittag mit.
Zuvor waren Gespräche mit Gläubigern der Gesellschaft über eine Neufinanzierung gescheitert. Überraschend kommt dies nicht mehr: So hatte Gerry Weber vor einigen Tagen zusätzliche Abschreibungen in Höhe von 44,2 Millionen Euro angekündigt, die das Geschäftsjahr 2017/2018 treffen werden - wir berichteten. Dies hatte bereits vorhandene Insolvenzsorgen weiter verstärkt.
Der Antrag beziehe sich ausschließlich auf die Konzernmutter Gerry Weber International AG, während Tochtergesellschaften und Hallhuber von diesem Antrag nicht betroffen seien, so das Unternehmen weiter. Man gehe von einer Entscheidung des Gerichts zu dem Antrag noch für den heutigen Freitag aus, heißt es weiter.
Den Geschäftsbetrieb wolle man zunächst in vollem Umfang weiterühren, kündigt die Gesellschaft an „Nach derzeitigem Stand ist die Finanzierung des Geschäftsbetriebs bis ins Jahr 2020 gesichert”, so Gerry Weber.
Die Aktie von Gerry Weber wurde an der Börse zunächst vom Handel ausgesetzt. Im XETRA-System soll der Handel heute ab 14:10 Uhr wieder aufgenommen werden.